Erysipel

Aus Familienwortschatz
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Definition

Ein Erysipel ist eine durch hämolysierende Streptokokokken hervorgerufene entzündliche Erkrankung der Hautoberfläche. Über Eintrittspforten, wie z.B.: Rhagaden am Naseneingang oder ein Unterschenkelgeschwür, dringen die Keime in die Lymphbahnen ein und breiten sich in der Subkutis (Unterhaut) und Epidermis (Oberhaut) aus.

Lokalisation

  • meist sind die Extremitäten befallen, besonders die Unterschenkel
  • Gesicht

Symptome

  • Befallene Stellen schmerzen.
  • Flammenförmige, scharf begrenzte Rötung mit Ausbreitungstendenz
  • Unterschiedliche Verlaufsformen: Hämorrhagisch, bullös, nekrotisierend
  • Lymphknotenschwellung
  • Fieber
  • Leukozytose


Komplikationen

Beim Erysipel im Gesicht kann es zur Infektion des Sinusnervs mit nachfolgender Sinusthrombose kommen


Therapie

  • Systemische Gabe von Antibiotika (z.B.: Penicillin oder Unacid)
  • Lokal: Kühlende Massnahmen (z.B.: durch Umschläge mit Tannosyntlösung + NACL 1.1000)
  • ca. 10 Tage Bettruhe (Abhänig vom Hautbefund)
  • Hochlagerung der betroffenen Extremität (z.B.: auf einer Schiene, mit Bahnhof zum Schutz der Bettdecke vor Nässe)
  • Ggf. bei Befall des Gesichts Sprech- und Kauverbot
  • Zusätzlich Sanierung der Eintrittspforte
  • bei Bedarf Schmerzmittelgabe auf Anordnung
  • Parotitisprohylaxe bei Kauverbot


Pflegerische Maßnahmen

Essen und Trinken

  • Ggf. Hilfestellung anbieten, z.B.: Fleisch zerkleinern
  • auf Obstipationsgefahr achten (aufgrund von Bewegungsmangel)
  • Ballaststoffreiche Kost anbieten

Waschen und Kleiden

  • Der Patient hat durch die Bettruhe evtl. Probleme sich zu waschen, Hilfestellung anbieten z.B.: Rücken waschen
  • Die vorhanden Fähigkeiten sollen gefördert werden, daher sollte die Pflegeperson nur dann helfen, wenn der Patient seine Handlungen nicht selbst ausführen kann.


Kommunizieren

  • Dem Patienten Stift und Papier geben, falls er (bedingt durch Gesichtserysipel) Sprachverbot hat, damit er Wünsche und Mitteilungen äußern kann


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