Gerotechnik

Aus Familienwortschatz
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Gerotechnik, Gerontotechnik, auch Gerontotechnologie (v. griech.: gér_n, Gen. gérontos = „der Greis, der Geehrte, Mitglied der Gerusia“ und Technik im Sinne von angewandter Ingenieurswissenschaften) ist die Anassung von Technikprodukten für alte Menschen. Mit Gerotechnik werden dreierlei Ansätze zur Erleichterung des Alltagslebens oder bei speziellen Altersbehinderungen kurz zusammengefasst:

  • Designlösungen zur leichten Handhabung von Alltagsgeräten oder Werkzeugen, insbsondere bei erschwerten Greifbewegungen z. B. in Folge von Rheuma. Dafür kommen sehr oft besonders angepasste Griffe und optimierte Hebelwirkungen von Werkzeugen in Betracht, aber auch die Entwicklung von Rollatoren, verstellbaren Betten, Sesseln und ähnlichem.
  • Entwicklung und Produktion von Hightech-Produkten bei typischen Altersleiden wie der Hörschwäche, Sehbehinderungen (z. B. Seniorenfreundliche Handys) oder Schrägaufzügen.
  • Systemische Optimierung von Wohnungen oder Wohnungsteilen oder deren Umfeld, insbesondere durch Architekten, so dass eine Nutzung auch bei verändertem Anforderungsprofil in einer Pflegesituation weiter möglich ist (zum Teil auch unter dem engl. Begriff ambient assisted living).

Eine inzwischen verbreitete Methode zur Anpassung bestehender Waren wie Kfz, Haushaltsmaschinen aber auch von Bekleidung ist der Einsatz so genannter Age-Simulatoren, mit denen Entwicklungsingeneure der Herstellerfirmen die erschwerten Nutzungsbedingungen im hohen Alter vorübergehend simulieren und das Produkt testen können.

Mit Gerontotechnik nicht gemeint sind die Entwicklung und der Vertrieb von Hilfsmitteln bzw. der Ausstattung von Rehabilitationseinrichtungen, das wäre Teilgebiet der w:Medizintechnik.

Weblinks und Literatur

  • Aus dem Pflegelabor kommt der Fortschritt für ältere Menschen. Frankfurter Rundschau vom 12.05.1999 (An der FH Frankfurt arbeiten Ingenieure und Pflegeexperten an technischen Hilfen für Bedürftige)
  • Dirk Asendorpf: Wenn der Teppich Alarm schlägt. In: Die Zeit Nr. 10, 28. Feb. 2008
  • L.J. van Berlo, J Rietsema: Gerontechnology - Human factors for an agingpopulation, Course material first international post-graduate course ongerontechnology, Eindhoven University of Technology, Center for Biomedical and Health Care Technology, Eindhoven, 23./24. November 1993
  • Die Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik (GGT) ist ein Dienstleiter in diesem Bereich für Industrie, Handel
  • Forschungsschwerpunkt an der Fachhochschule Südwestfalen, Iserlohn
  • J Hampel, H Mollenkopf, W Zapf: Technik, Alter, Lebensqualität: Zur Bedeutung von Technik für die Lebensführung älterer Menschen., Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Oktober 1991, S. 91-104
  • Gero von Randow: Besser mit dem Meffel! In: Die Zeit Nr. 13, 26. März 1993