Kommunikationsstile nach Schulz von Thun

Aus Familienwortschatz
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Thun (Friedemann Schulz von Thun) beschreibt unterschiedliche Kommunikationsstile.

Kommunikationsstil

Da jeder Mensch unterschiedlich auf bestimmte Sachverhalte, Anweisungen, Tonfälle, Mimik etc. reagiert, gibt es keine Pauschallösung, mit der man lernen kann, mit anderen Menschen umzugehen. Zumal das Erreichen eines Kommunikationsziels von vielen verschiedenen Aspekten abhängt, die auf das Gegenüber (den anderen Menschen) einwirken, so z.B. persönlicher Stress oder Vorurteile.

Dennoch scheint es typische Reaktionsweisen des Gegenübers zu geben, die man mit der Zeit abschätzen und darauf reagieren kann. Zwar bietet auch die Analyse von Schulz von Thun keine Garantie, dass menschliche Kommunikation einfacher wird, es ist aber zum mindestens ein Versuch, der erlaubt, auf die individuelle Persönlichkeit des anderen einzugehen oder zu lernen sie zu verstehen. So könnte es letztendlich zu einer Konfliktvermeidung kommen. Auch beruflich würde dies einen erheblichen Vorteil bieten, wenn man die Kommunikationsstile des Gegenübers einschätzen kann und dementsprechend handelt. Man könnte sich im besten Fall auf „jedem Teppich bewegen“.

F. Thun unterscheidet im wesentlichen 8 unterschiedliche Kommunikationsstile.

Der bedürftig-abhängige Stil

Diese Art von Kommunikationsstil drückt im wesentlichen die eigene Hilflosigkeit aus. Oftmals projeziert der Hilflose sein Vertrauen in das Gegenüber, dem er generell mehr zutraut als sich selbst, obwohl er die Aufgabe eigentlich auch alleine schaffen würde. Dies lässt sich oftmals auf ein mangelndes Selbstbewusstsein zurückführen, das sich in der Kindheit als Folge des „Bemutterns“ entwickelt haben könnte. Dadurch wurde möglicherweise das Kind in seiner eigenen Persönlichkeitsentwicklung stark eingeschränkt.

  • Falls man selbst bemerkt, dass man oft in dieser Form mit anderen kommuniziert, sollte man lernen, sich selbst mehr zuzutrauen, bevor man um Hilfe bittet.

Der helfende Stil

Diese Art von Kommunikationsstil lässt im wesentlichen auf das Ablenken von eigenen Problemen schließen. Der Helfende will nach außen besonders stark, belastbar und kompetent wirken und bietet deshalb stetig seine Hilfe an. Hilft er anderen wird er bestärkt in seinem Gefühl, kompetent zu sein. Seine „Maske“ wird hierbei aufrecht erhalten und niemand würde im ersten Augenblick vermuten, dass der Helfende eigene Ängste und schwächen verbergen will.

  • Falls man bemerkt, dass man selbst oft in diesem Stil kommuniziert, sollte man versuchen, öfter mal über seine eigenen Schwächen zu sprechen. Zudem sollte der Helfende sich nicht zunehmend unter dem moralischen Druck dazu verleiten lassen, stets Hilfe anzubieten, obwohl das Gegenüber gar nicht wirklich Hilfe braucht.
  • Man muss lernen, „nein“ zu sagen.

Der selbstlose Stil

Der selbstlose Kommunikationsstil ist durchaus verwandt mit dem Helfenden, dennoch gibt es einen entscheidenden Unterschied. Der selbstlose Stil beinhaltet Unterwürfigkeit. Der Selbstlose hat das starke Bedürfnis, für andere da zu sein, sich sogar für andere selbst zu „opfern“. Dabei passiert es oft, dass er sich selbst entwertet und seine Selbstbehauptung leidet, bzw. ganz zurückgeht.

  • Falls man selbst in diesem Stil kommuniziert, sollte man lernen, sich im Gespräch selbst zu behaupten. Wörter wie „nein“ oder „ich“ können das Selbstwertgefühl stärken.

Der aggressiv-entwertende Stil

Der aggressiv-abhängige Stil scheint nach außen bösartig und aggressiv. Er will das Gegenüber wertlos erscheinen lassen und sich selbst hervorheben, um die Gefahr zu bannen, seine eigenen Gefühle, Ängste und Wünsche zu offenbaren. Dieser Stil ist in der Literatur als direkter Gegenpart des selbstlosen Stils aufgeführt. Der Aggressiv-Entwertende will also immer die Oberhand behalten, um nicht angreifbar zu werden.

  • Menschen, die häufig in diesem Stil kommunizieren, sollten vermehrt darauf achten, nicht zu persönlich und verletzend zu werden. Sie sollten sich ein gesundes Maß an Taktgefühl einschließlich der Fähigkeit zur Selbstkritik, aneignen.

Der Sich beweisende Stil

Der sich-beweisende Stil agiert auf der Selbstdarstellungsebene, um seine eigene Unzufriedenheit über sein Wesen zu verbergen. Er versucht sein eigenes Selbstwertgefühl von einer hergezeigten Leistung abhängig zu machen. Er steht unter einem permanenten Druck, sich nach außen vollkommener zu zeigen, als er in Wirklichkeit ist. Er hat stetige Angst, dass sein „wahres Wesen“ auf Ablehnung stoßen würde, und versucht so, nach außen immer perfekt und unangreifbar zu wirken. Aus einer Gruppe mehrerer Personen des sich beweisenden Stil entsteht Konkurrenz und Beweisnot (Gespräche werden oft hektisch oder verkrampft).

  • Der sich-beweisende Stil sollte in jedem Fall lernen, sich Ratlosigkeit oder Fehler einzugestehen. Er sollte versuchen, nicht immer alles als fehlerhaft anzusehen. Es gibt immer zwei Möglichkeiten, die Dinge zu betrachten.

Der bestimmend-kontrollierende Stil

Im wesentlichen basiert der Kontrollzwang des bestimmend-kontrollierenden Stil auf der Angst vor Chaos und Kontrollverlust. Dieser Stil versucht immer, alles in seine Richtung zu lenken, hält sich pedantisch an Regelmäßigkeiten fest und beherrscht alles durch ausgefeilte Planung und Organisation. Auch andere müssen sich in diese Organisation einpassen, obwohl es ihnen eventuell sehr schwer fällt, da sie andere Wertevorstellungen haben. Ein autoritäres Verhalten und stetige Selbstbeherrschung prägen diesen Stil.

  • Spricht man oftmals im bestimmend-kontrollierenden Stil, sollte man seine Wünsche anders formulieren, z.B. anstatt „man sollte nicht“ (normative Ebene) „ich möchte das nicht so haben, weil...“ (Ebene der persönlichen Wünsche).
  • Non-direktive Gesprächsführung ist hier der richtige Weg, d.h. nicht immer alles direkt bestimmen wollen, sondern den anderen bei seinen Ideen unterstützen, gegebenenfalls Ergänzen und in eine Richtung bringen. Man sollte das „Geschehenlassen“ lernen, ohne sich immer direkt einzuschalten.

Der sich distanzierende Stil

Der Mensch mit sich-distanzierendem Stil ist kein Freund von Emotionen. Er neigt zu Generalisierungen und Abstraktion, um nicht zu viel von seiner eigenen Persönlichkeit preiszugeben. Er vermeidet generell das Wort „ich“. Er will sich nicht in eine emotionale Abhängigkeit begeben und immer die Haltung wahren.

  • Menschen, die häufig in diesen Stil kommunizieren, sollten lernen, mehr von sich preiszugeben, damit sie nicht unnahbar wirken. Natürlich sollte man hierbei berücksichtigen, dass man heutzutage, nicht mehr jedem „blind vertrauen“ kann.

Der mitteilungsfreudig-dramatisierende Stil

Der mitteilungsfreudig-dramatisierende Stil liebt es im Mittelpunkt zu stehen und das Gegenüber mit seinen Geschichten zu unterhalten. Deshalb passiert es oft, dass solche Menschen eher einen Monolog führen, anstatt sich mit seinem gegenüber vernünftig zu unterhalten. Dieser Stil nutzt die extreme Selbstkundgabe, um vom eigentlichen abzulenken, nämlich der Angst vor Desinteresse. Oft fühlen sich diese Menschen unwichtig und wollen sich deshalb interessanter machen, schildern auch des öfteren Vorfälle die sich zwar so ähnlich wie sie erzählt haben zugetragen haben - mit dem kleinen Unterschied - sie schmücken den Vorfall aus damit dieser möglichst dramatisch bzw. unglaublich wirkt - die eigene Person steht auch hier dann wieder im Mittelpunkt. Die eigene Person bleibt stetig Thema des Gesprächs, ob direkt oder indirekt, d.h. das die eigentliche Kommunikation ihren Inhalt verliert und zum Mittel der Selbstvergewisserung wird. Der Zuhörer wird zum „austauschbaren Publikum“ deklariert.

  • Menschen, die oft in diesen Stil kommunizieren, sollten das sogenannte „innerlich aktive Zuhören“ erproben. Das heißt, öfter mal innehalten, eine Schweigepause einlegen, um sich selbst klar zu werden, wo man im Gespräch steht und wo man vielleicht hin möchte. Anstelle einer monologischen Selbstbezogenheit sollte eine dialogische Bezogenheit auf den Partner geübt werden.

Beispiel-Gespräche

Der „sich distanzierende Stil“ vs. den „mitteilungsfreudig-dramatisierenden Stil“

Ein frisch verliebtes Paar geht abends „romantisch essen“. Sie kommen ins Gespräch:

  • F: Magst du die Muscheln etwa nicht, ich liebe Muscheln. Schon früher, als ich mit meinen Eltern in Spanien war, habe ich immer Muscheln gegessen. Für mich sind sie fast ein Stückchen Urlaub. Wie gerne ich als Kind immer im Urlaub war. Den ganzen Sommer habe ich mich auf diese drei Wochen gefreut. Sogar mehr als auf meinen Geburtstag. Warst du früher auch oft im Urlaub?
  • M: Ja.
  • F: Wo denn so? Auch in Spanien? Ich war auch mal in Italien, aber in Spanien hat es mir besser gefallen. Meine Eltern sind immer in ganz viele Museen gegangen. Wir mussten immer mit. Mann, dass war vielleicht öde. Ich meine, als Kind will man doch lieber am Strand liegen und faulenzen, oder? Ich hatte nie Lust auf Museen. Und Du?
  • M: Na ja, das gehört doch zur „Allgemeinbildung“.
  • F: Das sagen Johann und Wolfgang auch immer. Hach, wie Kultur begeistert die beiden sind. Da haben sich wirklich zwei gefunden. Weißt du noch, auf der letzten Geburtstagsfeier... wie die beiden da herumgeturtelt haben. Das war richtig schön, so ein verliebtes Pärchen zu sehen, findest Du nicht?
  • M: Ja schon...
  • F: Ich finde das so klasse, dass sie so zu sich und ihrer Sexualität stehen. Lieber zwei lockere Homos als zwei verklemmte Heteros, was meinst du?
  • M: Mhm, aber ich weiß nicht so in der Öffentlichkeit?
  • F: Wieso nicht. Wir küssen und knuddeln uns doch auch in der Öffentlichkeit. Was ist daran so schlimm? Na ja, früher war es auch mehr, das stimmt schon, aber wir sind ja jetzt auch schon eine ganze Weile zusammen. Das lässt ein bisschen nach. Das wird dir jeder Beziehungsforscher auch so sagen. Wären wir nicht schon so lang zusammen, würden wir bestimmt auch so extrem in der Öffentlichkeit turteln. Vermutlich würde es uns gar nicht erst auffallen...Hach, die Krönung des Abends war ja wohl als Johann Wolfgang den Heiratsantrag gemacht hat. Schade nur, dass sie nicht in Deutschland heiraten können, oder?
  • M: Na ja, das wird schon alles seine Gründe haben. Es ist eben gesellschaftlich hier noch nicht vollkommen anerkannt, deswegen ist auch noch nicht die offizielle Erlaubnis erteilt worden.
  • F: Höre ich bei dir da etwa einen Funken Erleichterung heraus? Bist du etwa auch dagegen, dass Homosexuelle die eheliche Verbindung eingehen?
  • M: Na ja, dass Johann und Wolfgang heiraten, find` ich weniger schlimm, aber dass sie ein Kind adoptieren wollen, find` ich nicht okay.
  • F: Warum findest du das nicht okay? Wenn sie sich doch lieben, sollten sie auch die Chance auf eine gemeinsame Zukunft bekommen. Genauso wie alle anderen Paare auch. In den meisten Fällen gipfelt die Liebe in einem Baby. Oder magst du etwa generell keine Kinder?
  • M: Ach darum geht es nicht, ich denke, dass das nichts mit mangelnder Fürsorge o.ä. zu tun hat. Ich bin nur der Meinung, dass Kinder Vater und Mutter brauchen und nicht nur zwei Väter.
  • F: Aber warum siehst du das so. Meinst du nicht, dass zwei Väter genauso viel Liebe geben können, wie Mutter und Vater. Denk` doch mal an die Paare, die keine Kinder bekommen können. Sie versuchen sich auch oft ihr Glück durch eine Adoption zu erfüllen. Warum also nicht bei Homosexuellen. Wenn jemand in Deutschland die ganzen Behördengänge und alles mögliche Organisatorische hinter sich bringt, um ein Kind zu bekommen, dann möchte er dieses Kind vermutlich auch wirklich haben. Johann und Wolfgang wollen diesen schwierigen Weg antreten. Was spricht dagegen?
  • M: es spricht doch gar nicht gegen die beiden, es geht nur um die Gesellschaft. Homosexuelle sind eben immer noch nicht ganz akzeptiert. Ich glaube, dass die Kinder früher oder später darunter zu leiden haben.
  • F: Ja, aber man kann nie davon ausgehen, dass seine Kinder nicht gehänselt werden. Ich wurde z.B. jahrelang wg. meiner Segelohren gehänselt. Immer hieß es: „Da kommt Dumbo“. Meinst du, das war leicht für mich. Solange die beiden sich ein Kind wünschen und auch mit allen Konsequenzen klarkommen wollen, ist es doch okay: ich wünsche den beiden, dass die Vorurteile gegen Homosexuelle beiseite geräumt sind, bis ihr Kind in die Schule kommt. Schließlich werden Kinder doch durch Liebe geprägt und nicht durch die Sexualität ihrer Eltern, oder?
  • M (leicht genervt): Ja schon, aber...
  • F: Ich finde es unmöglich, dass einige Leute sich das Maul über solche Fälle zerreißen. Dabei gibt es so viele Waisenkinder, die sich freuen würden, wenn sie in einer liebevollen Familie aufgenommen werden. Oder meinst du, die fragen vorher, ob ihre Adoptiveltern in spe homosexuell sind?
  • M: Mhm...
  • F: Du hörst mir ja gar nicht mehr richtig zu. Meinst du, die Kinder im Heim würden sagen: schwule und lesbische Eltern, nein danke?
    Ich glaube nicht, dass sie dies tun würden. Das sind doch alles nur Vorurteile. Von wegen, man bracht beide Elternteile, um richtig aufzuwachsen. Klar ist das der Optimalfall, aber es scheitern auch heterosexuelle Ehen und der ganze Krieg danach schädigt die Kinder auch. Warum dann nicht lieber zwei harmonische Homos?
  • M (verdreht schon die Augen): mmh ...
  • F: Ja, das ist klar, dass du mal wieder gar nicht dazu sagst. Am besten aus allem raushalten, he? Oder bist du auch so jemand, der denkt, dass Homosexuelle nicht heiraten sollten? Was ist denn dann mit allein erziehenden Müttern. Da sagt niemand was. Ich denke, mit viel Liebe kann man sein Kind auch großziehen. Und ich glaube auch nicht, dass bei Schwulen dann die „männlich Art“ fehlt. Schwule können durchaus trotzdem männlich sein. Und vor allem haben die meisten Pärchen einen Freundeskreis, in dem sich sowohl gleichgeschlechtliche Paare als auch heterosexuelle Paare finden. Es gibt schließlich noch Omas, Onkel, Tanten, Patentanten und Freunde der Familie, die ebenfalls das Kind prägen können.
  • M: Mmm...
  • F: Hast du denn gar keine Meinung dazu?
  • M: Du, ich müsste mal eben ganz dringend zur Toilette, bitte entschuldige mich...

Der „bedürftig-abhängige Stil“ vs. den „bestimmend-kontrollierenden Stil“

Kerstin und Uwe planen ihren Urlaub.

  • U: Ach, weißt du, ich würde sehr gerne eine Städtetour durch Frankreich machen. Das wäre doch was. Es gibt so viele schöne Museen in Paris. Und wenn wir zwei Wochen in Paris sind, dann haben wir auch wirklich etwas davon. Wir können uns alles in Ruhe ansehen. Was sagst du?
  • K: Ja, aber in Paris ist doch gar kein Strand.
  • U: Ja, aber das macht doch nichts. Wir können und dort die zeit mit Museumsbesuchen und Ausstellungen vertreiben. Schön in den Straßencafés von Paris entspannen. Wir werden schon genug Zeit zum faulenzen finden.
  • K: Ja, wenn du meinst, ich dachte ja nur, wir wollten vielleicht lieber ans Meer fahren. Paris ist bei der Hitze bestimmt kaum zu ertragen. Ich weiß auch nicht, ob mein Kreislauf damit zurecht kommt.
  • U (bestimmend): Ja, aber die ganzen Museen sind doch klimatisiert. Ich habe mich schon mal im Internet schlau gemacht. Zwei Wochen Paris, außerhalb der Hauptsaison sind gar nicht so teuer. Bei manchen Hotels sind sogar Ausflugsprogramme im Preis inbegriffen und es gibt sogar Vollpension.
  • K: Ja, du hast ja recht, aber dann sind wir so abhängig von den Essenszeiten. Aber wenn du immer geregelt essen willst,. Ist das natürlich ok. Ich dachte nur, so Städtetouren sind stressig.
  • U: Ja, wenn du unbedingt woanders hin willst, kannst Du dich ja mal um ein paar Reisekataloge kümmern.
  • K: Ach nein, kannst du das nicht machen? Ich kann doch immer so schlecht meine Wünsche darlegen. Dann weiß die Reisefachfrau gar nicht konkret Bescheid, was ich mir vorstelle.
  • U: Müssen wir den unbedingt ans Meer?
  • K: Ja, Schatz, was soll ich denn machen, wenn wir uns in Paris bei der Städtetour verlieren, während ich vielleicht irgendwo Schuhe kaufe? Du weißt doch, dass ich ohne dich den Weg nicht zurück ins Hotel finde.
  • U: He, aber wir gehen doch sowieso immer zusammen einkaufen. Und Lebensmitteleinkäufe, die du sonst immer erledigst, sind ja nicht nötig, weil wir Vollpension haben werden.
  • K: Ja, du kommst ja auch gut zurecht in Frankreich. Du sprichst sehr souverän Französisch. Aber falls ich dich doch einmal verliere, kann ich noch nicht mal auf frz. nach dem Weg fragen.
  • U: Ach, das ist doch alles kein Hindernis. Außerdem sprechen die meisten Franzosen auch Englisch. Und das kannst du dich schließlich.
  • K: Wir könnten doch genauso gut nach Borkum fahren. Dort gefiel es dir doch vor zwei Jahren so gut.
  • U: Das ist richtig, aber das ist doch nur zwei Autostunden von unserem Heimatort entfernt. Wofür habe ich denn im Internet recherchiert. Ich habe wirklich keine Lust, den Spätsommer im verregneten Deutschland zu verbringen.
  • K: Meinst du denn, dass das Wetter in Paris heiterer sein wird ?
  • U: das tut doch nichts zur Sache. Wir können uns ja mit der Besichtigung allerhand Sehenswürdigkeiten beschäftigen.
  • K: Schatz, du könntest doch trotzdem ein paar Prospekte über Urlaubsziele am Meer aus dem Reisebüro mitbringen.
  • U: Na das machst du dann doch wohl lieber selbst, wer will denn an`s Meer du oder ich?
  • K: Ja, aber Schatz, jetzt reg` dich doch nicht gleich auf. Ich habe momentan doch sowenig Zeit. Außerdem kannst du doch immer so gut verhandeln. Ich werde doch sonst überall „über den Tisch gezogen“.
  • U: Ja aber ich möchte gar nicht über eine Reise zum Meer verhandeln. Für mich steht die Städtetour fest. Wenn du an`s Meer willst, dann musst du eben alleine fahren. Ich will von einer Reise schließlich auch etwas haben.
  • K: So habe ich das doch gar nicht gemeint...
  • U (relativ patzig): Warum sagst du es dann so?
  • K: Ich wollte doch nur anmerken, dass eine Städtereise u.U. anstrengender und weniger erholsam sein könnte, als eine Reise ans Meer! Aber wenn du meinst, wir können uns genauso gut in Paris erholen, dann fahren wir halt dorthin.
  • U: Natürlich können wir das..... Ich habe mich doch schon erkundigt, ob noch genug Zeit zum entspannen bleibt. Ich finde,die Sehenswürdigkeiten, die ich für unsere Reise geplant habe, haben auch etwas mit Erholung und vor allem mit Kultur gemein.
  • K: Ja, ich wollte es ja auch nur mal ansprechen .... Natürlich können wir eine Städtetour machen du wirst mich bestimmt gut durch Paris führen und mir die langweiligsten Bauwerke durch deine exzellenten kunsthistorischen Beschreibungen „schmackhaft“ machen. Schließlich will ich ja auch nicht allein in den Urlaub fahren. Dort würde ich mich ohne dich doch gar nicht zurechtfinden.
  • U: (energisch) Schön, dann ist meine Städtetour ja jetzt endgültig.

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