Koronare Herzkrankheit
Bei der koronaren Herzerkrankung (KHK) handelt es sich um eine Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße mit einer Sauerstoffunterversorgung des Herzmuskels.
Verlaufsformen der KHK
- Stabile Angina pectoris sind belastungsabhängige retrosternale Schmerzen die nach der Gabe von Nitroglyzerin rückläufig sind.
- Akutes Koronarsyndrom (ACS) mit instabiler Angina pectoris sind jede Erstangina mit zunehmende Dauer, Schwere, Häufigkeit und die ruhe Angina mit einem STEMI oder NSTEMI (Herzinfarkt).
- Plötzlicher Herztod (HRST)
Ursachen
- Körperliche Anstrengung.
- Kälte.
- Nahrungsaufnahme.
- Psychische Belastungen und Aufregung.
Risikofaktoren
- Arteriosklerose
- Körperliche Inaktivität
- Nikotinabusus
- Erhöhte Blutfettwerte (Hypercholesterinämie) (LDL-Cholesterin-Erhöhung und HDL-Cholesterin-Erniedrigung)
- Diabetes mellitus
- Arterieller Hypertonus (Bluthochdruck)
- Adipositas
- Anamnese: Herzinfarkt und KHK bei erstgradigen Familienangehörigen.
- Lebensalter von Männern > 45 Jahren und von Frauen > 55 Jahren.
Symptome
- Schmerzen im Thorax, die in den rechten oder linken Arm, die Schulter, den Hals, die Wangen, die Zähne oder in den Oberbauch ausstrahlen können.
- Angina pectoris Anfälle werden von alten Menschen oft nicht als eindeutiger Schmerz erlebt, sondern als Engegefühl, Druckgefühl oder Brennen im Thorax/Brust mit Angstgefühlen und Dyspnoe.
Komplikationen
- Herzinfarkt
- Linksherzinsuffizienz
- Herzrhythmusstörungen
- Plötzlicher Herztod (HRST)
Diagnostik
- Anamnese und Klinik
- EKG (Ruhe- + Belastung-)
- ECHO
- Koronarangiographie
- Myocarperfusionsszintgraphie
Pflegerische Maßnahmen beim stabilem Angina pectoris Anfall
- Arzt informieren.
- Oberkörperhochlagerung.
- Beengende Kleidung entfernen.
- O2-Gabe.
- Gabe von Nitroglyzerin dadurch eine erhöhte Herzdurchblutung nach 10 Minuten RR-Kontrolle. CAVE: Keine Gabe von Nitroglyzerin beim Systolisch RR < 100mmHg
- Sedierung mit Morphin.
- Ruhe vermitteln und den Betroffenen nicht alleine lassen.
- Dem Patienten seine Erkrankung und die damit verbundene Situation erklären.
- Bei starker Dyspnoe für Frischluftzufuhr sorgen (Fenster öffnen).
Beratungsgespräch
- Bei Nikotinmissbrauch Rauchverzicht anregen.
- Bei zu hohem Cholesterinspiegel Ernährungsumstellung.
- Bei Übergewicht langsame Gewichtsreduktion anregen.
- Beratung zur Gestaltung des Alltags, um eine Angemessene Belastung zu planen.
- Keine üppigen Mahlzeiten, sondern mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich nehmen.
Ärztliche Behandlung
Der akute Angina pectoris-Anfall wird mit Nitroglyzerinpräparaten therapiert. Die Wirkung setzt nach 1-2 Minuten ein. Als Nebenwirkungen können Kopfschmerzen, Hitzegefühl, Schwindel und Anstieg der Herzfrequenz (Tachykardy) auftreten. Langfristig wird versucht,weitere Angina pectoris-Anfälle zu verhindern. Risikofaktoren der Arteriosklerose müssen ausgeschaltet werden: Nikotinabstinenz, Blutdruck- und Blutzuckereinstellung, Gewichtsreduktion mit Cholesterinsenkung. Medikamentös werden Langzeitnitrate, Beta-Blocker und Kalzium-Antagonisten angewandt. Bei einer lokalisierten Einengung (Stenose) der Herzkranzgefäße kann diese mittels eines dünnen, aufblasbaren Ballons (Stent), der in die Stenose eingeführt wird, gedehnt werden. Bei einer Bypass-Operation wird die Stenose durch Verpflanzung einer körpereigenen Vene (z.B. aus dem Oberschenkel) überbrückt.