Lärm

Aus Familienwortschatz
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Lärm ist unerwünschter, störender oder gehörschädlicher Schall, dessen Pegel in Dezibel ( dB ) ausgedrückt. Dezibel, die Maßeinheit für den Schalldruck. Als Störung empfundener akustischer Reiz. Eine Geräuschekulisse die einen Grenzwert überschreitet, der von jedem subjektiv Empfunden wird. Die Frequenzen, die Dauer u. die Akustik ( der Schall ) sind bei der Lärmempfindung ausschlaggebend

Lärm ist ein zunehmendes Problem in unserer Gesellschaft, es wird immer schwieriger dem Lärm, der von jedem subjektiv empfunden wird zu entkommen. Wir schaffen diese Belastung in unserem ganz privatem Wohnbereich durch Haushaltsgeräte, Radio, Fernsehen usw, setzen dies fort über gewünschte Fortbewegungsmittel z.B Auto. Vielleicht sind wir noch zusätzlich durch unsere Wohngegend, dem sogennantem Industrielärm ausgesetzt. Die tägliche Konfrontation mit Lärm bleibt nicht ohne Folgen. Psychovegetative Störungen, Erkrankungen sind die Folge. Lärmschwerhörigkeit als anerkannte Berufskrankheit nimmt zahlenmäßig zu. Privater Mißbrauch akustischer Medien, selbst im Kindergartenalter, läßt immer mehr Kinder tatsächlich schwer hören.

Lärmprävention

Die Bewältigung dieser Gesamtproblematik liegt in der Prävention:

  • Lärmemission und Lärmimission so niedrig wie möglich halten
  • Lärmschutz für betroffene Berufstätige
  • Im privatem Bereich Sensibilität entwickeln


Geräuschemission und Imission

Erläuterung von Geräuschemission und Imission:

  • Emission : Bezeichnung für das Ausstrahlen eines Geräusches durch eine Schallwelle.
    • können unbeeinflußt durch den Menschen ablaufen, z.B Vulkanausbrüche, Gewitter.
    • Sie können aber auch durch Eingriffe des Menschen in die Natur verursacht werden, z.B Landbau, Brandrodung.
  • Imission: Ausstrahlung eines Geräusches an einen bestimmten Ort z.B Flughafen


Auswirkung von Alltagslärm

  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsschwäche
  • Stimmungsschwankungen
  • Agressives Verhalten
  • Nervösität
  • Kopfschmerzen
  • Behinderung der Kommunikation
  • Herabsetzen der Lern und Leistungsfähigkeit
  • Beeinträchtigung von Erholung und Entspannung
  • Abnahme der Sensibilität

Auswirkung von hohem Dauerlärm

  • Psychosen
  • Suizidgefahr
  • Schwerhörigkeit bis hin zur Taubheit
  • Herz – Kreislaufprobleme
  • Streß
  • die unter Alltagslärm angeführten Punkte noch verstärkt

organische Leiden

  • Kopfschmerz
  • Übelkeit
  • Migräne
  • Erbrechen
  • Anstieg des RR
  • Schwindel


Bereits ab 65 dB ist mit einer vegetativen Störung zu rechnen. Es kann zu Veränderung des Blutdrucks kommen, der Atmung sowie der Muskelaktivität. Ununterbrochener Lärm wirkt hier, im Gegensatz zum Gehörschaden stärker als Dauerlärm. Eine Gewöhnung an hohe Geräuschpegel ist möglich, doch Geräusche über 70 dB haben den Charakter eines Warnsignals, denn sie lösen ziemlich konstante periphere und zentrale Gefäßreaktionen aus (Histamin-Freisetzung im ZNS !)


Lärmschutzziele

  • Tragen von Lärmschutzkleidung
  • Verringerrung der Lärmemission
  • Lärmschutzwände
  • Zeitliche Eingrenzung
  • Verkehrsberuhigte Zonen
  • Beachten von gesetzlichen Bestimmungen
  • Lärmschutz im Umgang mit Maschinen
  • Bauliche Maßnahme ( Schallschutz )


Grundsatz

  • Lärmbekämpfung an der Quelle
  • Vorausschauendes Planen
  • Lärmmindernde Verhaltensweise
  • Einsatz von marktwirtschaftl. Instrumenten ( Statistiken, Entwicklungen )
  • Lärmsanierung



Bsp. Für Alltagsgeräusche und deren Schädigung auf den menschl. Organismus

40 dB Verkehrberuhigte Wohnstraße Schlafstörungen und Beeinträchtigung von Entspannungsphasen
60 dB Bürogeräusche Behinderung der Kommunikation
70 dB Pkw in 10m Abstand Behinderung und Störung bestimmter Leistungen
80 dB Schwerer Lkw in 5 m Abstand Schädigung und Zellzerstörung der Schallempfindlichen Zellen des Innenohrs
110 dB Disco Musik Unmittelbare, evtl. bleibende Zerstörung des Hörorgans

Eine Studie von 1992 in Nordrhein Westfalen bewies, das 10% aller Kinder inzwischen unter Gehörschäden leiden, mit steigender Tendenz.


Die normale Umgangssprache beträgt ca. 50 bis 55 dB.


Zu den wichtigsten Lärmbelästigungen gehören der Straßen und Schienenlärm. Es entsteht zwar in keinem Falle eine Lärmschwerhörigkeit, doch kann die Sprach und Signalverständigkeit beinflusst werden.Betroffen sind nicht nur Wohngebiete, sondern auch Büros, Schulen u.ä Arbeitsplätze. In Verkehrsstraßen liegt der Geräuschpegel häufig bei 70 bis 80 dB, dadurch ist ein arbeiten bei offenem Fenster fast nicht möglich. Die Fenster stellen den Haupübertragungsweg auch im geschlossenem Zustand dar, denn auch dann bringen sie nur eine Lärmverminderrung von 18 dB. Völlig unzureichend ist daher der Lärmschutz bei Fluglärm, denn dieser liegt bei über 100 dB.

Besondere Beachtung dient auch dem Lärmschutz der Pat. im Krankenhaus. Hier stört meist nicht sosehr der Straßenlärm, als mehr die Innerhalb des Hauses erzeugten Geräusche von der Unterhaltung des Personals bis hin zu mechanisch entstandenem Lärm.

Nach der Unfallverhütungsvorschrift „ Lärm “ darf niemand in einem Lärmbereich von über 90 dB beschäftigt werden, wenn er nicht vorher ärztlich untersucht worden ist.

Lärmquellen in einem Krankenhaus

  • Patientenruf
  • Spülungen
  • Besuch
  • Reparaturarbeiten im Haus
  • Lüftungen
  • Rohrpost
  • Lärmpegel in der Cafeteria
  • Akustische Warnsignale


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