Mann

Aus Familienwortschatz
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Als Mann bezeichnet man im deutschen einen erwachsenen Menschen männlichen Geschlechts. Das geschlechtliche Gegenstück ist die Frau. Der Begriff „Mann“ ist jedoch aufgrund der fundamentalen Einflüsse der Geschlechtlichkeit auf die menschliche Gesellschaft mit sehr vielen weiteren assoziativen und teilweise sehr emotionalen Bedeutungen beladen, die hier lediglich skizzenhaft und unvollständig dargestellt werden können (s. auch Männlichkeit).

Das Symbol für einen Mann ist , das Marssymbol. Männliche Säuglinge werden in westlichen Kulturen oft mit der Farbe blau, im Gegensatz zu rosa für weibliche Säuglinge, in Verbindung gebracht.

Biologische und medizinische Bedeutung

Aus molekularbiologischer Sicht unterscheidet sich der Mann von der Frau durch die Paarung XY (siehe auch XX-Mann) in den Geschlechtschromosomen (statt XX bei der Frau XY-Frau). Dies führt zur Entwicklung diverser anatomischer Merkmale des Mannes:

  • Primäre Geschlechtsmerkmale:
  • Entwicklung sekundärer Geschlechtsmerkmale während der Pubertät:
    • Körperbau: höherer Wuchs als die Frau, breitere Schultern, schmaleres Becken (s. a. Skelett, geringerer Körperfett- und höherem Muskelanteil am Gesamtgewicht,
    • tiefere Stimme als die Frau,
    • Haare: Bartwuchs, generell stärkere Körperbehaarung, allesamt Folge eines höheren Spiegels des männlichen Geschlechtshormons Testosteron im Blut. Bereits ab dem jungen Erwachsenenalter tritt häufiger als bei Frauen genetisch bedingter Haarausfall auf (s. a. Glatze).
    • Die Haut bei Männern ist dicker und sondert hormonell bedingt mehr Talg ab als die Haut von Frauen. Demzufolge ist sie weniger anfällig für Austrocknung und unempfindlicher gegen äußere Einflüsse; v. a. in der Pubertät tritt bei Männern häufiger als bei Frauen schwere Akne auf.

Zu fehlenden Geschlechtsmerkmalen und Mehrgeschlechtlichkeit siehe Intersexualität und Transgender.

Die Fachrichtung der Medizin, die sich mit den Erkrankungen des Mannes befasst, heißt Andrologie. Im Allgemeinen können Männer von den gleichen Krankheiten befallen werden wie Frauen, es existieren jedoch auch einige geschlechtsspezifische Erkrankungen; für einige weitere Erkrankungen zeigen Frauen und Männer deutlich unterschiedliche Krankheitsverteilungen (etwa für die Rot/Grün-Sehschwäche und andere X-chromosomale Erbkrankheiten).

Unterschiede zwischen Männern und Jungen

Als Jungen bezeichnet man im Deutschen übergreifend (wenn auch nicht sehr strikt darauf beschränkt) männliche Menschen vor dem Erreichen der Volljährigkeit. In den meisten Gesellschaften wird das Überschreiten der Grenze vom Jungen zum Mann (häufig gleichgesetzt mit der Geschlechtsreife) als wichtiger Schritt im Leben eines männlichen Individuums angesehen und oft mit Initiationsriten unterschiedlichster Form zelebriert (z.B. Beschneidungen, Firmung/Konfirmation/Bar Mizwa/Jugendweihe, auch einfach das Feiern des achtzehnten Geburtstages zu nennen), die jedoch in der „modernen“ westlichen Gesellschaft eher symbolischen Wert haben und in ihrer Funktion durch die Volljährigkeit ersetzt wurden. Mit Erreichen dieser Grenze werden den jungen Männern, ebenso wie den jungen Frauen, neue Rechte (etwa die Heirats- und Geschäftsfähigkeit) und Pflichten (wie z.B. die Strafmündigkeit oder (Mit-)Verantwortung für elterliches Haus und Hof) verliehen.

Soziologische Bedeutung (Geschlechterrollen)

Die Soziologie dokumentiert diverse Unterschiede im Verhalten von Männern und Frauen in der menschlichen Gesellschaft, sowie signifikante Unterschiede in den Rollenverteilungen (vgl.: Männlichkeit, Weiblichkeit).

Die Menschheitsgeschichte war und ist teilweise heute noch durch die Dominanz des Mannes in politischer, intrafamiliärer und gesamtgesellschaftlicher Hinsicht geprägt. Oftmals wird dies religiös begründet; viele Weltreligionen predigen oder praktizieren eine Überlegenheit des Mannes. Die körperlichen Unterschiede zwischen Männern und Frauen prägen das Vorurteil einer intellektuellen Überlegenheit von Männern. Dies ist jedoch wissenschaftlich nicht belegt. Im Durchschnitt kommen sowohl Hochbegabung als auch die intellektuelle Minderbegabung bei Männern etwas häufiger als bei Frauen vor.

Die Bandbreite verschiedener Verhaltensweisen von Männern und Frauen ist sehr groß und oftmals nicht eindeutig oder nur unscharf zu belegen. Männern wird als Beispiel eine größere Durchsetzungskraft, dafür aber auch ein höheres Aggressionspotential nachgesagt. Bei Frauen hingegen sind häufig die sozialen Fähigkeiten stark ausgeprägt. In beiden Fällen ist dies jedoch bei weitem nicht die Regel.

Siehe auch

Literatur

  • Pierre Bourdieu, Die männliche Herrschaft, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2005 (Rezension: [1])
  • Robert W. Connell (Raewyn Connell), Der gemachte Mann: Konstruktion und Krise von Männlichkeiten, Opladen: Leske + Budrich 1999, Neuauflage 2004, ISBN 3-8100-2765-0
  • George L. Mosse, Das Bild des Mannes. Zur Konstruktion der modernen Männlichkeit, Frankfurt: S. Fischer 1996, ISBN 3-10-050605-7
  • Paul Nathanson, Katherine Young, Legalizing Misandry: From Public Shame to Systemic Discrimination Against Men, McGill-Queen's University Press (2006), ISBN 0-7735-2862-8
  • Margret Spohn, Türkische Männer in Deutschland. Familie und Identität. Migranten der ersten Generation erzählen ihre Geschichte, Bielefeld: transcript 2004, ISBN 3-933127-87-4
  • Esther Vilar, Der dressierte Mann. Das polygame Geschlecht. Das Ende der Dressur, München: DTV, Neuauflage 2000, ISBN 3-423-36134-4
  • Élisabeth Badinter, XY. Die Identität des Mannes, München: Piper 1993, ISBN 3-492-03634-1

Weblinks


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