Notfall-Hotline

Aus Familienwortschatz
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Als Notfall-Hotline werden Notfalltelefonanschlüsse, Kundentelefone etc bezeichnet, die in bestimmten Krisensituationen für Angehörige von Opfern eines großen Unfalls, einer Seuche, eines Verbrechens oder einer Katastrophe von einer Organisation eingerichtet und besetzt werden, um diesen Angehörigen Auskünfte über das Ob und den Umfang der Betroffenheit von mutmaßlichen Opfern zu geben. Die Mitarbeiter dieser Hotline-Anschlüsse sind in der Regel dafür geschulte Personen. Denn einerseits haben diese Angehörigen das Recht auf Informierung und können ihrerseits evtl. zur Aufklärung der Situation beitragen. Allerdings ist es ein konkretes Problem in so einem Fall, wer die fast gleichzeitigen Anrufe von hunderten Angehörigen, die sich in dieser Situation um ihre Lieben Sorgen machen, in angemessner Form beantwortet / beantworten kann.

Bedingt durch den Katastrophencharakter der Ereignisse kann es aber auch sein, dass ungeschulte Personen dabei eingesetzt werden. Es ist dann wichtig, über ein Schulungskonzept zu verfügen, das verhindert, dass durch die Auskünfte die Situation für die Angehörigen schlimmer wird wie sie ohne das Kundentelefon ohnehin schon wäre.

Ursprünglich ist Hotline die englische Bezeichnung für "heißen Draht" und meint jeden telefonischen Auskunfts- und Beratungsdienst einer Firma oder Organisation. Eine vorbereitete Hotline brauchen nicht nur Behörden und Hilfsorganisationen, sondern im Prinzip auch jedes größere caritative oder Wirtschaftsunternehmen, sobald ein Ereignis viele Personen gleichzeitig betreffen kann. Als Beispiele können hier z. B. Durchfallerkrankungen in einem Krankenhaus, ein nächtlicher Großbrand oder der Verkehrsunfall bei einer großen Feier genannt werden.

Zielgerichtetes Vorgehen

  • Lassen Sie sich vom Anrufer zunächst Name und Rückrufnummer geben. Selbst sehr "aufgelöste" Anrufer sind meist noch in der Lage, diese Daten zu nennen.
  • Das Sprechen über alltägliche Dinge wie die eigenen Kontaktdaten kann schon eine Beruhigung sein und gibt dem Mitarbeiter am Telefon die Chance zur gezielten Gesprächsführung.
  • Man sollte herausfinden, ob es sich um einen Angehörigen handelt und kann mit diesen Inforamtionen
  • während dem Gespräch ein vorbereitetes Datenblatt aus füllen, um z. B. eine Personensuche einleiten zu können.

"mutmaßliche Opfer", Identifizierung von Opfern

Vielen Angehörigen ist zunächst nicht klar, ob ihre Mutter, Sohn, ihre Nachbarin zum Opferkreis gehört und deshalb Unterstützung durch sie benötigt. Es kann ja auch sein, dass nicht verletzte Personen zunächst von einer Kontaktaufnahme abgeschnitten sind.

Die Identifizierung von Opfern bei einem Ereignis, von dem viele Personen betroffen sind, ist in der konkreten Situation schwierig und wird durch den Abtransport in erste Aufnahmeräume an verschiedenen Orten weiter erschwert. (Beispiele: Eisenbahnunfälle mit Verletzten, Schwerverletzten und unverletzten Personen, die sich alle viele Kilometer entfernt von ihrem Wohnort befinden. Man stelle sich eine Brandsituation in einem Seniorenzentrum vor, durch den die Computeranlage mit der zentralen Patientendokumentation zerstört ist.)

Datenbank-Programme

Polizei und Katastrophenschutz verfügen inzwischen über vorbereitete Datenbank-Programme, die in solchen Fällen entwickelt wurden, um z. B. Doppelabfragen und Suchen nach nur teilweise beschriebenen Personen abgleichen zu können. Oft liegen Informationen auch an verschiedenen Stellen vor, die erst noch verknüpft werden müssen. Diese Programme geben dabei Unterstützung.

Siehe auch:

Siehe auch

  • Leitende Notarzt (LNA)
  • Organisatorischer Leiter Rettungsdienst (Abkürzung „OrgL“, „OrgL RD“, „OLRD“ oder auch „Org. Leiter“)

Weblinks