Pauline Maier

Aus Familienwortschatz
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Pauline Maier (* 21. Oktober 1877 in Baiertal (südlich von Heidelberg); † 1942 in Oświęcim (polnische Stadt, unter dt. Besatzung Auschwitz)) war eine deutsche jüdische Krankenschwester aus Baiertal, heute einem Ortsteil von Wiesloch im nördlichen Baden-Württemberg, die von Nationalsozialisten als Jüdin ermordet wurde.

Leben

Pauline Maier war die Tochter des Viehhändlers Raphael und Hannchen Maier. Nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester in Berlin und Breslau (heute Wroclaw) wechselte sie 1913 an das Jüdische Kranken- und Pfründnerhaus (Krankenhaus) in Mannheim. Während des Ersten Weltkrieges arbeitete sie freiwillig in Kriegslazaretten und bei Verwundetentransporten. Nach Ende des Krieges kehrte sie wieder nach Mannheim zurück, wo sie 1922 die Stelle der Oberin am Jüdischen Krankenhaus übertragen bekam. Am 22. Oktober 1940 begleitete Pauline Maier freiwillig die Menschen aus diesem Krankenhaus bei der Deportation (Wagner-Bürckel-Aktion in Nordbaden) in das KZ / Camp de Gurs im Südwesten Frankreichs. Im dortigen Lager pflegte sie die Menschen. Im August 1942 wurde der größte Teil der jüdischen Gefangenen des Lagers aus Frankreich in die Todesfabrik Auschwitz transportiert und ermordet. Freiwillig schloss sich Pauline Maier auch diesem Transport an und wurde ebenfalls in Auschwitz gewaltsam getötet.

Erinnerung

Seit 1964 trägt das städtische Alters- und Pflegeheim in Mannheim ihren Namen und eine Straße in Wiesloch wurde nach ihr benannt.

2009 wurde vor dem Bürgerhaus in Baiertal ein Denkmal errichtet, das ihren Lebensweg würdigt. Es steht in unmittelbarer Nähe zu ihrem Geburtshaus. Die bronzene Büste auf einem Steinsockel wurde von Antal Sándor gestaltet (an der Ecke Mühlstraße / (heutige) Pauline-Maier-Straße, wo auch die zerstörte Synagoge des Ortes stand).

Literatur

  • Susanne Schlösser: Pauline Maier. In: Jüdisches Leben in Baden 1809 bis 2009. 200 Jahre Oberrat der Israeliten Badens, Ostfildern 200 , S. 251-252 (mit Foto), (ISBN 978-3-7995-0827-8).
  • Richard Zahlten: Von Mannheim nach Heidelberg und über den Schwarzwald durch Gurs nach Auschwitz-Birkenau 1877 - 1942 , Einer jüdischen Ärztin 60 Jahre danach zum Gedenken. Herausgegeben von Erhard Roy Wiehn. Hartung-Gorre Verlag, Konstanz, 2001. 68 Seiten. ISBN 3-89649-661-1

Weblinks

Siehe auch


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(Stand: 3. Jan. 2010)