Sodbrennen

Aus Familienwortschatz
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Sodbrennen (= Pyrosis) beschreibt eine brennende oder schmerzhafte Empfindung in der oberen Magengegend, die durch den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre (Oesophagus) ausgelöst wird. Ein geringfügiger gastroösophagealer Reflux, zum Beispiel nach fettigen Speisen ist physiologisch. Jeder fünfte Mensch verspürt gelegentlich Refluxsymptome. Sodbrennen, welches nur kurz andauert, kann mit Natriumhydrogencarbonat (Kaiser Natron, Bullrichsalz, etc) gelindert werden, bei sehr lang andauerndem Sodbrennen siehe unten.

In der Alternativmedizin wird Sodbrennen auch mit einer Übersäuerung des Säure-Basen-Haushaltes des Menschen in Verbindung gebracht.

Die pathologische Form des Sodbrennens heißt Refluxkrankheit oder Refluxoesophagitis.

Die gastro-ösophageale Refluxerkrankung (Sodbrennen, Refluxösophagitis, GERD=Gastroesophageal Reflux Disease) ist relativ weit verbreitet und betrifft mehrere Millionen Menschen. Die Symptome sind hauptsächlich Sodbrennen, Brennen in der Brust und eventuell ein bitterer Geschmack im Mund. Die Refluxerkrankung (GERD) kann viele Ursachen haben. Glücklicherweise gibt es Behandlungsmethoden, welche die Symptome lindern.

Die erste Behandlungsmöglichkeit schließt zunächst eine Änderung des Lebensstils ein. Dabei sollten folgende Produkte im Konsum eingeschränkt werden, da sie die Symptome von GERD verursachen und verschlimmern können.

  • Alkohol
  • Schokoladen
  • Koffein
  • Nikotin
  • Kohlensäurehaltige Getränke
  • Fettige oder würzige Nahrung
  • Zwiebeln
  • Pfefferminze
  • Zitrusfrüchte
  • Tomaten und ihre Nebenprodukte

Manchmal hilft es auch, mit zwei oder drei Kissen zu schlafen. Alternativ können Patienten das Kopfende ihres Bettes mit Holzblöcken (Büchern) erhöhen, um das ganze Bett in eine Schräglage zu bringen (etwa 10-15 cm).) Dadurch entsteht kein Knick und der Rückfluss wird verhindert. Zum Schlafen sollte die Seite ausprobiert werden, wobei meist Schlaf auf der linken Seite am günstigsten ist.

Bei Übergewichtigen kann eine Gewichtsreduktion manchmal helfen, die Symptome von GERD zu lindern. Enge Kleidung oder Gürtel und unnötiges Bücken sollten vermieden werden, da sie die Symptome verschlimmern könnten.

Eine andere Behandlungsmöglichkeit betrifft das langsame Essen kleiner Portionen. Große Mengen auf einmal zu verzehren erhöht plötzlich den Druck auf den Magen und verschlimmert die Symptome von GERD.

Falls durch eine Umstellung der Lebensgewohnheiten keine Besserung der Symptome erreicht wird, kann eine medikamentöse Behandlung empfohlen werden. Medikamente können dabei helfen

  1. die Aktivität der Magensäure zu vermindern
  2. den unteren Speiseröhrenschließmuskel (LES) zu stärken.

Medikamentöse Maßnahmen versuchen im Allgemeinen die schädigende Säure des Mageninhaltes und das Enzym Pepsin auszuschalten. Dazu zählen

  • Protonenpumpeninhibitoren (Blockieren die Produktion von Magensäure)
  • H2-Blocker (Säurehemmer)
  • Antazida (säurebindende Medikamente)


Einige dieser Medikamente können durchaus starke Nebenwirkungen haben und sind daher vor allem höherer Dosierung verschreibungspflichtig.

Wenn nicht-chirurgische Maßnahmen keinen Erfolg bringen, wird ein chirurgischer Eingriff empfohlen (laparoskopische Fundoplicatio).

Während der Operation wird der obere Teil des Magens ringförmig um die untere Speiseröhre gelegt (Fundoplicatio), diese Massnahme verhindert den saueren Reflux. Dieser Eingriff kann auf minimal invasiven Weg im Rahmen einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt.