Wohnraumanpassung

Aus Familienwortschatz
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Wohnraumberatung und Wohnungsanpassung können duch eine Wohnungsberatungstelle vorbereitet und evtl. koordiniert werden. Die Förderung des altengerechten (zugleich familienfreundlichen) Umbaus von Wohnungen und deren Erstellung sollte Ziel von Gemeinde oder Stadt und ihrer Wohnungsbaugesellschaften sein. Die Wohnraumberatung und -anpassung dient der altersgerechten Gestaltung der Wohnung und Wohnumgebung, z. B. der Herstellung einer barrierefreien Wohnung nach einem Schlaganfall. Ihr Ziel ist der Erhalt oder die Wiedergewinnung der eigenständigen Lebensführung, die Verbesserung der Wohnungs- und Lebensqualität von älteren Menschen sowie der Sensibilisierung der Menschen, sich rechtzeitig mit den sich verändernden Wohnbedürfnissen auseinanderzusetzen.

Die Veränderungsmöglichkeiten werden gemeinsam mit der älteren Person individuell überlegt und geplant. Hierbei werden die Maßnahmen durch das Aufzeigen von sachgerechten Alternativen ausgewählt und individuelle Lösungen erarbeitet. Im Idealfall wird die Bauausführung durch diese Stelle koordiniert und begleitet sowie die Finanzierung abgeklärt.

Innerhalb der Wohnung werden vor allem beengte Verhältnisse beklagt. Deren Veränderung geht evtl. nach einer Funktionsanalyse der Räume.

Schlafzimmer

  • Beleuchtung
    • Bewegungsmelder für den nächtlichen Weg zur Toilette
    • Zeitschaltuhren
    • optische Türklingel
  • Betthöhe anpassen
    • evtl. verstellbare Kopf- bzw. Fußteile
    • wenn dann Standard für elektrische Pflegebetten erfüllt?
  • Fläche, um sich sicher zu bewegen. Stützen ?
  • Keine Stolperfallen
  • Telefonanschluß / Funkfinger bzw. Hausnotruf
  • Sitzmöbel mit geraden Armlehnen zum Anziehen

Küche, Essplatz

  • leichtgängige Hebel, Mischer, Türgriffe etc.
  • ein unterfahrbarer Arbeitsplatz in Herdnähe (evtl. Unterschrank ausbauen)
  • Größe und Höhe der Arbeitsflächen
  • dto. des Spülbeckens
  • Kühlschrank in Greifhöhe (erhöht)
  • Bedienbarkeit der Geräte aus dem Sitzen prüfen (z.B. Brotschneidemaschine)
  • Sicherung des Herds, anderer Elektrogeräte
  • Schränke – Greifhöhe (evtl. umräumen), sicherer Tritt
  • neuer Platzbedarf (auch für Lagerung, z. B. Vorräte, Essen auf Rädern-Behälter)
  • evtl. Fläche rollstuhlgeeignet
  • auch hier: geeignete Böden, Beleuchtung + Schalter, Steckdosen (in Greifhöhe)

Wohnzimmer

  • Größe, Fläche evtl. rollstuhlgeeignet
  • Ausleuchtung, Lichtschalter gut erreichbar, evtl. durch Bewegungsmelder?
    • 1,5 bis 3 mal so hohe Beleuchtungsstärken
    • blendfreies Licht
  • Sonnenschutz
  • Sitzgruppe, Sitzhöhe
  • Blumen, Grünpflanzen zugänglich
  • Große Uhr
  • Schränke, Regale rollstuhlgeeignet ?
  • Rundfunk, TV, Video, Induktionsschleife
  • Telefon, Notruf (Funkfinger)
  • Schreibplatz und Eßplatz
  • Keine Stolperfallen

Bad, WC

Begrüßt werden z.B. für den Sanitärbereich:

  • Notrufanlage
  • Bodengleiche Dusche
  • gut erkennbare Haltegriffe, Stützstangen
  • Einhebelarmaturen
  • Rutschsicherer Fußboden
  • Sitzgelegenheit

Für nicht so wichtig werden hier gehalten (aber bei individuellem Bedarf sind erforderlich):

  • Höhenverstellbares Waschbecken
  • Erhöhter WC-Sitz
  • Waschtisch flach und unterfahrbar - damit auch im Sitzen auf Stuhl benutzbar
  • Verstellbarer Spiegel
  • Nach außen schwingende Tür (bei stürzender Person wichtig)
  • Große Toilettenspültaste
  • Badewannenlift

Treppenhaus

Begrüßt werden z.B. für das Treppenhaus

  • Rutschsichere Stufen
  • Beleuchtete Lichtschalter
  • Beleuchtete Klingel
  • Beidseitige Geländer
  • Treppenlift nur bei Gehbehinderung

Siehe auch

Literatur

Überwiegend in Form von Merkblättern bei Wohnungsberatungsstellen.

Literatur zum Thema auch über die Architekturabteiung beim Kuratorium Deutsche Altershilfe (kda)

  • Robert Bosch Stiftung (Hrsg.): Technische Unterstützung bei Demenz. Bern, Huber, 2007.
  • Sibylle Heeg: Bauen für verwundbare Menschen. In: Bauwelt 1993: S. 420
  • Sibylle Heeg Betreutes Wohnen. Daheim (er)leben. Planen und bauen für ältere Menschen. In: thema Pro Senectute Nr. 2 April 2007, S. 32-51.
  • Schader-Stiftung (Hrsg.): Wohnwünsche und Wohnbedürfnisse älterer Menschen in der Nordweststadt: Ergebnisbericht der qualitativen Untersuchung; Demonstrativprojekt Demographischer Wandel, Darmstadt, 1999, 46 Seiten (Nordweststadt = Frankfurt a. M.)

Weblinks