Dementia pugilistica

Aus Familienwortschatz
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Häufige Mikrotraumata können zu winzigen Blutungen in der weißen Hirnsubstanz führen; meist an der Übergangsgrenze von weißer zu grauer Substanz. Durch die Scherbewegungen können neben den kleinsten Gefäßen auch andere Hirnteile geschädigt werden. Es ist wahrscheinlich, dass es in der weißen Hirnsubstanz zu winzigen Faser- und Geweberissen kommt; ebenfalls mit kleinen Gefäßeinrissen und Mikroblutungen.

Dies kann bei Boxern auftreten, bei Footballspielern, bei Fußballern, die "kopfballstark" arbeiten, bei Personen, die "leichtere" Hirntraumata bzw. Gehirnerschütterungen erlitten haben (mit multiplen leichten bis mittelschweren Erschütterungen und kleinsten Scherverletzungen und Mikrorissen in der weißen Hirnsubstanz).

Werden solche Hirne, die wiederholt oder langfristig Erschütterungen ausgesetzt worden sind, nach dem Tod der Patienten untersucht, erscheinen die Schnittflächen oft weicher und "matschiger". Dass diese Veränderungen auftreten gilt als erwiesen. Es ist jedoch bisher nicht durch die langfristige Untersuchung größerer Box-Sport-Gruppen nachgewiesen worden, dass es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen diesen wiederholten Kleinstschäden und dem gehäuften Auftreten einer Demenz gibt. Das wäre zwar nachvollziehbar - es ist aber bisher nicht bewiesen. Die Hinweise reichen zumindest aus, dass in Großbritanien über das Verbot des Amateurboxsports ernsthaft diskutiert wird.