Kopflaus

Aus Familienwortschatz
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Kopflaus

Die Kopflaus kommt ausschließlich beim Menschen vor, fast nur auf der behaarten Kopfhaut. Sie ist ein flügelloses, etwa 1 bis 3 mm langes, graubraunes Insekt und wird den Parasiten zugeordnet. Mit Blut vollgesogene Läuse sehen rot oder rotbraun aus, weil das aufgenommene Blut durch ihren Körper schimmert. Der beim Blutsaugen in die Kopfhaut gelangende Speichel verursacht einen heftigen Juckreiz.

Die Eier der Laus, die Nissen, werden von den Weibchen an den Kopfhaaren abgelegt und haften dort durch das sehr widerstandsfähige Klebesekret, welches wasser- und schweißbeständig ist. Sie sind etwa 0,8 mm lang, weißlich bis gelblich, glänzend und mit bloßen Auge noch zu erkennen. Ein Weibchen legt 50 bis 150 Eier ab. Die Entwicklung der Eier ist von der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit der Umgebung abhängig. Die günstigste Temperatur für die Laus liegt bei 28° bis 29°C. Zu hohe Temperaturen, ab 40°C, werden nur kurzfristig vertragen, bei längerer Einwirkung sterben Läuse und Eier ab. Die Rolle der Laus als Krankheitsüberträger, z.B. Rückfallfieber, ist heute in Europa von untergeordneter Bedeutung.

Durch einfaches Haarewaschen können Läuse nicht abgetötet oder entfernt werden.

Ursache

Befall des behaarten Kopfes durch Übertragung von Mensch zu Mensch, oft bei Kindern. Läusebefall ist nicht durch mangelnde Haarpflege begünstigt. Jedoch hat dieser Vorwurf dazu geführt, dass die Information über Läusebefall aus falscher Scham nicht oder verspätet an Schule oder Kindergarten weitergegeben wird, so dass Epidemien in den Einrichtungen begünstigt werden.

Symptome

Die Läuse ernähren sich von Blut.

  • Durch die Bisse entsteht starker Juckreiz, besonders hinter den Ohren, was zu
  • Kratzwunden führt, die sich infizieren können.
  • Die Läuseeier, die sogenannten Nissen, haften fest an den Haaren und sind dort sichtbar.

Therapie

  • Haare nach Packungsbeilage mit Läusemittel behandeln, das Pyrethrum-Extrakt (z.B. Golgeist® forte) oder Permethrin (Infectopedicul) enthält (freiverkäuflich in Apotheken erhältlich). Die jeweiligen Anwendungshinweise sind genau einzuhalten, da sonst ein nachhaltiger Behandlungserfolg nicht gewährleistet ist und nach einiger Zeit wieder Läuselarven aus überlebenden Nissen (= Läuseeier) schlüpfen.

Wichtig ist die Dekolonisation der Umgebung: Decken, Kissen, Waschlappen, Handtücher; Mützen, Kopftücher, usw.:

  • Waschbare Kleidung separat in geschlossenem Plastiksack sammeln und bei mindestens 60°C waschen (mit normalem Vollwaschmittel, entscheidend ist die Temperatur).
  • Nichtwaschbare Kleidung (z.B. aus Wolle) mindestens 4 Wochen in verschlossenem Plastiksack aufbewahren (Läuse hungern in dieser Zeit aus)
  • Nichtwaschbare kleinere Wäschestücke oder auch Stofftiere können für 24 Stunden in den Tiefkühlschrank gelegt werden.