Speichel

Aus Familienwortschatz
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Der Speichel oder die Spucke (lat. Saliva ) wird überwiegend als Sekret der Speicheldrüsen in den Azini der Speicheldrüsen der Mundhöhle gebildet. Sie zählt zu den Körperflüssigkeiten im extrazellulären Kompartiment. Täglich entstehen 0,6 bis geschätzt 1,5 l frischer Speichel. Das meiste davon wird unwillkürlich in den Verdauungstrakt hinein geschluckt. Da die Spucke in der Mundhöhle mit anderen Flüssigkeiten und Nahrung zusammentrifft, ist sie praktisch nie keimfrei vorzufinden.

Der Speichel dient vor allem dem Nahrungstransport und schützt die Schleimhäute vor dem Austrocknen.

Die Überwachung der Speichelproduktion gehört mit zur Krankenbeobachtung, um bei gefährdeten Personen rechtzeitig eine Parotitis-Prophylaxe einzuleiten.

Bildungsort

Der Mundspeichel wird im Mund von den unzähligen

und den sechs großen, paarig angelegten Speicheldrüsen,

gebildet.

Über die Ausführungsgänge der Drüsen wird die Speichelabgabe dem Bedarf bei der Nahrungsaufnahme angepasst. Die Produktion wird durch Reize angeregt, wie z.B. der Anblick oder der Geruch bestimmter Speisen. Die Speichelsekretion wird vom Parasympathikus gesteuert.

Zusammensetzung

  • Wasser: Transport- und Lösungsmittel
  • Muzine (Schleimstoffe): machen die Nahrung gleitfähig
  • Alpha-Amylase (Ptyalin): Kohlenhydratverdauung: Stärke wird in Maltose umgewandelt
  • IgA, Lysozym, Rhodanid-Ionen: Immunabwehr
  • Bikarbonat (HCO3-): Alkalisierung des Speisebreis
  • Flourid: Schutz des Zahnschmelzes

Aufgaben

Der Speichel hält die Mundhöhle feucht und sie schützt die Schleimhäute vor dem Austrocknen. Er dient der Spracherleichterung und hemmt durch seine Zusammensetzung das Wachstum von Mikroorganismen. Er trägt zur Reinigung der Mundhöhle und der Zähne bei.

Der Speichel durchdringt Speisen beim Essen, und macht sie schlüpfrig. Geschmacksstoffe werden so erst aus der Nahrung gelöst. Außerdem beginnt in der Mundhöhle schon die Verdauung, indem Kohlenhydrate von Enzymen im Speichel aufgespalten werden.

Literatur

  • Martin Trebsdorf: Biologie Anatomie Physiologie, Lauverlag, 2003.

Siehe auch

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