Bandscheibe

Aus Familienwortschatz
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Die Bandscheiben (Disci intervertebrales, Zwischenwirbelscheiben) sind Teil der elastischen Verbindung zwischen den knöchernen Anteilen der Wirbelsäule und machen etwa ein Viertel der Wirbelsäulenlänge aus.

Aufbau

Die Bandscheiben bestehen aus zwei Anteilen:

  • Anulus fibrosus
Der Außenring der Bandscheibe besteht aus kollagenen Fasern und Faserknorpel.
  • Nucleus pulposus
Der Gallertkern liegt in der Innenzone in Faserknorpel eingebettet und ist leicht nach dorsal verlagert. Er ist mit einem Wasserkissen vergleichbar und nicht komprimierbar.

Die Höhe und der Umfang der Bandscheiben nimmt von oben nach unten zu. Im Bereich der Brustwirbelsäule sind die Bandscheiben dorsal dicker, im Bereich von Hals- und Lendenwirbelsäule sind sie ventral höher.

Lediglich der Anulus fibrosus besitzt im äußersten Bereich kleine Blutgefäße, der größte Teil der Bandscheibe ist gefäßfrei und wird durch den Ein- bzw. Ausstrom von extrazellulärer Flüssigkeit ernährt. Die Bandscheiben verlieren im Laufe des Tages durch die Druckbelastung um bis zu einen Millimeter an Höhe, da Flüssigkeit ausströmt. Dies führt zu einer Abnahme der Körpergröße um bis zu 2,5 cm. Während der Nacht regenerieren sich die Bandscheiben durch die Entlastung und den damit verbundenen Flüssigkeitseinstrom wieder.

Mit zunehmendem Alter nimmt der Flüssigkeitsgehalt der Bandscheiben ab.

Lokalisation

Die Wirbelsäule besitzt 23 Zwischenwirbelscheiben, die wie der Name schon sagt, jeweils zwischen zwei benachbarten Wirbelkörpern der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule, sowie zwischen dem 5. Lendenwirbel und dem Kreuzbein liegen. Die beiden ersten Halswirbel (Atlas und Axis) sind über Atlantoaxialgelenke verbunden und weisen keine Bandscheibe auf. Teilweise befindet sich eine weitere kleine Bandscheibe am Übergang zwischen Kreuz- und Steißbein.

Die Bandscheiben sind dabei über eine dünne Knorpelschicht fest mit den Wirbelkörpern verwachsen.

Funktion

Die Bandscheiben bilden bewegliche Verbindungen der Wirbelkörper untereinander und erhöhen die Beweglichkeit der Wirbelsäule, indem sie sich mitverformen. Gleichzeitig beschränken sie allerdings auch übermäßige Bewegungen, da sie fest fixiert sind.

Durch ihre unterschiedliche Höhe sind sie wesentlich für die Krümmungen der Wirbelsäule verantwortlich.

Der Gallertkern verteilt den auf die Wirbelsäule wirkenden Druck gleichmäßig auf die Wirbelkörper. Zudem wirkt der Gallertkern wie ein „Stoßdämpfer" und fängt Stöße, wie sie beim Laufen oder Springen entstehen, ab.

Pathologische Veränderungen

Siehe auch

Literatur

  • Schiebler, Schmidt, Zilles (als Hrsg.) und Arnold G. u. a. (Autoren): Anatomie. 7. korr. Aufl., Berlin: Springer Verlag, 1997. ISBN 3540618562