Gesundheit im Internet

Die Ausweitung der Internetnutzung bringt es auch mit sich, dass sich immer mehr Menschen im Internet über Gesundheitsfragen informieren wollen. Es ist möglich zu beinahe jeder Krankheit und fast jedem Therapieansatz etwas im Netz zu lesen. Besonders der Informationsaustausch von Laien und Selbsthilfegruppen über das Internet öffnet neue Horizonte. Was selbst größte Neugier befriedigt kann gefährlich werden, wenn PatientInnen unzuverlässige Ratschläge in die Tat umsetzen. Auch deshalb schreibt die Pflegewiki:

• Das PflegeWiki wird offen und ohne direkte redaktionelle Begleitung und Kontrolle bereitgestellt. Auch wenn fast alle Teilnehmer ständig daran arbeiten, die Beiträge zu verbessern, ist es möglich, dass tendenziöse, unrichtige, unvollständige oder verkürzte Angaben gemacht werden. So könnten auch die Gesundheit gefährdende Empfehlungen in die Texte geraten.

Allgemeine Hinweise

Wenn die journalistischen W-Fragen beantwortet werden können, spricht das für die die Verlässlichkeit der Informationen:

• Wer hat den Text verfasst und könnte Fragen dazu beantworten?
• Wann wurden die Seiten veröffentlicht? Vielleicht sind die Informationen bereits überholt.
• Wem nützt die Seite? Seit Jahren gibt es immer wieder mehr oder weniger erfolgreiche Versuche von Firmen eigene Marketinginteressen hinter angeblich neutralen Erfahrungsberichten/Foreneinträgen/Selbsthilfeseiten zu verstecken.
• Wie kommen die AutorInnen zu ihren Einsichten? Werden Quellen kenntlich gemacht und sind die seriös? Persönliche Erfahrungen von Einzelnen sind weniger aussagekräftig als Erfahrungen von Mehreren die weniger aussagekräftig sind als gemeinsam verfasste Texte die auf Erfahrungen beruhen die weniger aussagekräftig sind als wissenschaftliche Texte wobei der "Goldstandard" wissenschaftlich gesicherte Leitlinien sind.
• Was soll auf der Seite ausgesagt werden? Habe ich verstanden was gemeint ist? Bandwurmsätze, überbordender Gebrauch von Fremdworten, häufige Fehler oder schlampiges HTML sprechen gegen die Seriosiät einer Seite.

Zertifizierung

Health on the Net

Die Stiftung Health On the Net (HON) setzt sich für eine Verbesserung der Qualität von gesundheitsbezogenen Informationen im Internet ein. Sie wurde 1995 gegründet und ist vom Wirtschafts - und Sozialrat der Vereinten Nationen anerkannt. HON möchte den Bürgern den Zugang zu vertrauenswürdigen Informationen erleichtern. Die Stiftung setzt sich dafür ein, dass ethische Normen eingehalten werden und hat hierfür einen Verhaltenskodex, den HONcode, entwickelt. Er bietet Webseitenherausgebern Anhaltspunkte um qualitativ hochwertige Seiten zu erstellen und schützt gleichzeitig die Bürger vor unseriösen medizinischen Informationen. Der HONcode ist der älteste und am meisten benutzte ethische Verhaltenskodex für die Veröffentlichung von medizinischen Informationen im Internet.

Der HONcode besteht aus acht Elementen:

• Sachverständigkeit - Angabe der Qualifikationen der Verfasser
• Komplementarität - Information zur Unterstützung- und nicht als Ersatz- der Arzt-Patient-Beziehung
• Datenschutz - Einhalten des Datenschutzes und der Vertraulichkeit persönlicher Daten, die der Webseitenbesucher eingegeben hat
• Zuordnung - Angabe der Quelle(n) der veröffentlichten Information sowie des Datums medizinischer und gesundheitsbezogener Seiten
• Nachweis - Die Seite muss Behauptungen bezüglich Nutzen und Effizienz untermauern
• Transparenz - Zugängliche Darstellung, genauer E-Mail-Kontakt
• Finanzielle Aufdeckung - Angabe der Finanzierungsquellen
• Werbepolitik - Werbeinhalt wird klar von redaktionellem Inhalt unterschieden

Die Stiftung bietet Websitenbetreibern an, sich prüfen und zertifizieren zu lassen, was jährlich erneuert werden muss. Das Siegel des Zertifikats darf auf entsprechenden Internetseiten gezeigt werden. Es ist möglich nur in zertifizierten Seiten zu suchen.

Weblinks

• Health on the Net Foundation in deutscher Sprache
• Hinweise der Verbraucherzentrale zu Gesundheitsinformationen in Internetforen

Siehe auch

• Hinweise zur Qualität in der FAQ