Roborantia

Aus Familienwortschatz
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Ein Roborans (auch: Kräftigungs- oder Stärkungsmittel; lateinisch: roborare kräftigen, stärken) ist eine Substanz, die zu eben diesem Zweck, zur Hebung des Allgemeinbefindens, eingenommen wird. Ein entsprechendes Produkt wird heute meist als Tonikum oder Aufbaupräparat bezeichnet.


Geschichte

Arsen(III)-oxid (Arsenik, As2O3) wurde neben seiner Verwendung als Mordgift auch als Roborans eingesetzt. Avicenna wies in seinem "Der Kanon der Medizin", der Mitte des 12. Jahrhundert von Gerhard von Cremona ins Lateinische übersetzt wurde und in der Folge bis ins 17. Jahrhundert das wichtigste Lehrbuch der abendländischen Medizin blieb, auf die kräftigende Wirkung des Arsenik hin, achtete aber aufgrund der ihm bekannten toxischen Wirkung auf eine genaue Dosierung.[1]. Bergknappen oder Botengänger im Gebirge, benutzen es zur Leistungssteigerung, Pferdehändler setzten es ein, um altersschwache Tiere besser verkaufen zu können.[2] Die weitverbreitete Einnahme von Arsentrioxid (genauer: Diarsentrioxid oder Arsen(III)-oxid) ging erst zurück, als seine krebsfördernde Wirkung erkannt wurde.


Gegenwart

Heute wird das ganze Spektrum der der zur Verfügung stehenden Heilpflanzen, Vitamine, Spurenelemente und Nahrungsergänzungsmittel zur "Leistungssteigerung" und "Vorsorge" eingesetzt. Oftmals fehlen jedoch Nutzenbelege.


Quellen

↑ Rolf Giebelmann. Jahreszahlen zur Toxikologie 2005; Institut für Rechtsmedizin im Klinikum der Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald

↑ PTA-Forum Arsen - Die Dosis macht das Gift; Silke Wedekind