Ablederungswunde

Aus Familienwortschatz
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Die Ablederungswunde (syn.: Decollement) wird den mechanischen Wunden zugeordnet und entsteht durch tangential einwirkende Kräfte (Scherkräfte).Bleibt die Haut in ihrer Kontinuität erhalten, so handelt es sich um ein geschlossenes Decollement, bei dem sich ein Weichteilhämatom ausbildet.

Ursachen

Ablederungsverletzungen treten häufig bei Altershaut oder sogenannter Cortison-Haut auf. Durch die einwirkende Gewalt werden größere Hautpartien von den darunterliegenden Weichteilschichten abgeschoben, so dass Haut und Fettgewebe inklusive der Blutgefäße von der Muskelfaszie abgerissen werden.

Probleme

Die große Wundfläche und die durchtrennten Blutgefäße können zu starken Blutungen führen. Durch das Zerreißen der Blutgefäße kommt es häufig zum Absterben des abgeschobenen Haut-Fettgewebslappen, da die Blutversorgung über die verbliebene Verbindung des Hautlappens zur intakten Haut nicht ausreicht. Beim geschlossenen Decollement verhindert das sich bildende Weichteilhämatom die Blutversorgung der Haut, so dass es auch hier meist zu Nekrosenbildung kommt.

Versorgung

Kleinere Ablederungsverletzungen werden mit NaCl 0,9% gereinigt und anschließend mit nichthaftender Salbengaze versorgt.

Bei größeren Abscherungen erfolgt in der Regel die chirurgische Versorgung. Dabei werden nekrotische Haut- und Fettgewebsanteile entfernt und abgelöste, noch regenerationsfähige Hautteile an der Subcutis fixiert. Ein kompletter primärer Wundverschluss wird wegen der drohenden Wundinfektion nicht durchgeführt. Häufig ist im weiteren Verlauf zur Versorgung eine Spalthautdeckung notwendig.

Literatur