Antikoagulantien
Als Antikoagulantien bezeichnet man die Masse an allen Medikamenten, die hemmend auf die Blutgerinnung einwirken.
Je nach Medikament wirkt der Wirkstoff an einem anderen Faktor der Gerinnungskaskade.
Häufig benutzte Medikamente
Je nach Indikation werden unterschiedliche Antikoagulantien verwendet um auf die Blutgerinnung einzuwirken.
Cumarine
Cumarine sind orale Antikoagulanzien. (z. B. Phenprocoumon®, Marcumar®, Falithrom®) Der Patient muss diese täglich einnehmen und regelmäßige Blutkontrollen durchführen lassen. Dabei wird der INR/Quick ermittelt. Cumarine werden bei Langzeittherapie verwendet (T > 6 Wochen), da sie
- einfach zu handhaben sind (Keine Injektion notwendig)
- Eine lange Wirkungszeit haben
- Kostengünstiger als z.B. Heparine sind
Heparine
Heparin kann nicht oral apliziert werden, sondern muss parenteral verabreicht werden. (z. B. Heparin-Natrium®, Clexane®). Dies geschieht entweder durch s.c.- oder i.v.-Gabe. (CAVE: Heparin wird i.v. nur über einen Perfusor® oder ähnliche Geräte appliziert!!)
Heparine werden in erster Linie bei einer kurzfristigen Antikoagulationstherapie verabreicht, da sie im Vergleich zu Cumarinen sehr teuer sind.
Andere
Neuere und noch selten eingesetzte Präparate sind zum Beispiel
- Lepirudin (Refludan®)
- Ximelagatran (Exanta®)
- Fondaparinux (Arixtra®).
- Ca-Komplexbildner, z. B. Citrat oder EDTA, die durch Bindung des Calciums (Chelat-Komplex) eine Gerinnung des Bluts verhindern. Vor allem Citratantikoagulation findet vermehrt Einsatz bei kontinuierlichen Nierenersatzverfahren. Der Vorteil ist, dass der Patient selber von der Antikoagulation ausgenommen ist, eine Gerinnungshemmung findet nur im extrakorporalen Kreislauf statt. Somit können auch Patienten behandelt werden, die kein Heparin vertragen (HIT II, SHT) oder septisch sind.
- Hirudin, ein Thrombin-Hemmstoff (wird von Blutegeln benutzt)