Antithrombosestrumpf

Aus Familienwortschatz
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Antithrombosestrumpf (kurz: ATS) ist die Bezeichnung für Strümpfe der Kompressionsklasse 1, die einen Druck von ca. 20mmHG aufweisen. [1][2][3] Der Bergriff ATS wird neuerdings durch die Abkürzung MTS ("Medizinische Thromboseprophylaktische Strümpfe") ersetzt.

Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der postoperativen Thromboseprophylaxe in operativen Disziplinen, sowie bei allen anderen immobilen Patienten. Ziel ist es, durch gleichmäßige Kompression der Beine (und somit auch der Beinvenen), den venösen Rückstrom zu fördern. Dies wird auch bei Patienten, die nicht an einer Insuffizienz der Venenklappen leiden erforderlich, wenn diese die Muskel-Venen-Pumpe nicht oder nur geringfügig über längere Zeit (>24 Stunden) einsetzten können. Über die Wirksamkeit von Strümpfen der Kompressionklasse 1 wird immer wieder kontrovers diskutiert,

Indikation

Immobilität des Patienten über eine Dauer von mehr als 12-24 Stunden, vor allem prä-, intra- und postoperativ. Prä- und postpartal und bei allgemeiner situationsbedingter Bettlägerigkeit. [4]

  • Varikose
  • Thromboembolie
  • Chronisch Venöse Insuffizienz (CVI)
  • Ödeme
  • Zustand nach Verbrennungen
  • Narbenbehandlung


Kontraindikation

  • periphere arterielle Verschlusskrankheit
  • dekompensierte Herzinsuffizienz
  • septische Phlebitis

Laut einer neuen Studie aus Edinburgh wurde festgestellt, dass Kompressionsstrümpfe bei Schlaganfallpatienten, im Gegensatz zu chirurgischen Patienten, keinen Vorteil erzielen. Das Deutsche Ärzteblatt schreibt hierzu: "Die Rate der sonografisch diagnostizierten DVT – der primäre Endpunkt der Studie – war in beiden Gruppen gleich: 10,0 Prozent mit und 10,5 Prozent ohne Kompressionsstrümpfe." [5]


relative Kontraindikation



Absolute Kontraindikation

Quellen

http://www.med.uni-marburg.de/stpg/ukm/pd/stabstkoop/Thromboseprophylaxe.pdf