Arbeitslosigkeit

Aus Familienwortschatz
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Die Arbeitslosigkeit in einer Gesellschaft, konkret in Deutschland, wird nicht an der fehlenden Arbeit für eine Person definiert sondern meist als statistische Größe, nämlich an der Anzahl von arbeitssuchenden Personen für eine bezahlte Tätigkeit in einem Unternehmen im Verhältnis zu den insgesamt angestellten Personen beschrieben, also die Arbeitslosenquote. Hier wird nach der Arbeitslosigkeit als einem möglichen Risikofaktor von Krankheit(-en) gefragt.

Damit unterscheidet sich der häufig verwendete allgemeine Begriff von der auf eine Person zielende Definition (Verweis zur Wikipedia) von Arbeitslosigkeit: arbeitslos sei, wer zwar arbeitsfähig und arbeitswillig ist, aber auf dem konkreten Arbeitsmarkt keine bezahlte Arbeitsstelle findet. (Vergleiche dort auch Arbeitsamt - Bundesagentur für Arbeit)

Über die psychischen und sozialen Auswirkungen der Arbeitslosigkeit wurde in den Jahren erhöhter Arbeitslosigkeit in der BRD (ca. seit 1980) oft nachgedacht und verschiedene Mutmaßungen angestellt. In einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB)[1] wird 2010 beschrieben, dass bei den Betroffenen nicht nur Einkommensprobleme sondern vermehrt auch Krankheiten zu beobachten sind. Daraus kann aber noch nicht zwingend geschlossen werden, dass Arbeitslosigkeit ursächlich für vermehrt auftretende Erkrankungen ist, ebensowenig wie der umgekehrte Schluss zwingend ist, dass Erkrankungen die Ursache von Arbeitslosigkeit sind. Es sind mehrere Einflussfaktoren zu bedenken, die unterschiedliche Auswirkungen haben können. Die Studie beschreibt zunächst nur die Häufigkeit des gleichzeitgen Auftretens von Arbeitslosigkeit und Krankheit im Vergleich zu den beschäftigten Arbeitnehmern. Um Aussagen über Kausalbeziehungen zu machen, bedarf es anderer Methoden.

Arbeitssuchende sind je nach Altersgruppe teilweise doppelt so häufig krank wie Erwerbstätige. "Je länger die Arbeitslosigkeit dauert und je geringer die Perspektiven auf einen Wiedereinstieg sind, desto belastender wird die Situation für die Betroffenen und ihre Familien", interpretierte das DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach die Ergebnisse. Die Krankenstandsquote liegt in der Gruppe der 15- bis 24-Jährigen unter Arbeitnehmern bei drei Prozent, bei Arbeitssuchenden hingegen liegt sie bei 4,4 Prozent. Diese Differenz werde mit zunehmendem Alter größer, ergab die Studie. In der Gruppe der 55- bis 59-Jährigen seien Arbeitslose rund 2,2 Mal so häufig krank (15,2 Prozent) wie beschäftigte Personen.

Umgekehrt verhindere der schlechte Gesundheitszustand bei vielen Erwerbslosen den Einstieg in einen neuen Job. Der offiziellen Arbeitslosenstatistik im Juni 2010 zufolge hatten fast 540.000 arbeitslos gemeldete Personen vermittlungsrelevante gesundheitliche Einschränkungen.

Quellen

Weblinks