Chemotherapie

Aus Familienwortschatz
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Unter Chemotherapie versteht man den Einsatz von sogenannten Chemotherapeutika zur Infekt- oder Tumorbekämpfung.


Einteilung

Eingeteilt werden Chemotherapeutika in:

umgangssprachlich

wird eine Therapie mit Zytostatika zur Therapie maligner Tumoren verstanden.

Therapieformen

adjuvante Chemotherapie

  • soll nach einer Operation und/oder Bestrahlung möglicherweise verbliebene, nicht nachweisbare Tumorzellen vernichten

neoadjuvante Chemotherapie

  • zur präoperativen Verkleinerung des Tumors, sog. "Downstaging"

Systemische Nebenwirkungen

Übelkeit & Erbrechen

  • ANE-Syndrom (Appetitlosigkeit, Nausea, Erbrechen)
  • ca. 1-10Stunden nach Gabe
  • häufig haben Patienten Erwartungsangst, weil sie bei vorangegangenen Chemotherapien schon mit diesen Symptomen zu kämpfen hatten

--> antiemetische Therapie ab dem 1.Zyklus!

-->Patienten sollten nicht nüchtern bleiben! -->Während der Infusion können Lutschen von Bonbons oder Kauen von Kaugummie hilfreich sein. -->Nierenschale und Zellstoff nicht im direkten Blickfeld des Patienten, aber in Griffnähe. -->Keine starken Geruchsreize, evtl. Zimmer abdunkeln.

Schleimhautveränderungen

-->weiche Zahnbürste, desinfizierende Mundspülungen, Alkohol- und Nikotinverzicht, tgl. Inspektion der Mundhöhle; -->weiche, säurearme, schwach gewürzte Speisen

Leuko- und Thrombozytopenie

  • Knochenmarkdepression
  • Patient ist erheblich infektions- und blutungsgefährdet!!!

-->sorgfältige Hygiene, keine stark keimbesiedelten Nahrungsmittel (Obst, Salat)

Agranulozytose

-->Schutzisolierung des Patienten -->Darmdekontamination (Patient kann sich durch die eigenen Darmbakterien infizieren) mit Antibiotika und -mykotika -->Beobachtung auf Infektionszeichen (Fieber, Husten, Schnupfen, Vaginalpilz bei Frauen) -->Blutungsgefahr! Urin und Stuhl auf Blutbeimengungen beobachten!


Quellen

  • PflegeHeute, 3.Auflage