DIP-Studie Situation und Bedarfe von Familien, 2009

Aus Familienwortschatz
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2009 veröffentlichte das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V., Köln, seine Studie zur Situation und zum Bedarf von Familien mit mittel- und osteuropäischen Haushaltshilfen.

Der Projektbericht von Neuhaus, A.; Isfort, M.; Weidner, F. hat den Titel: Situation und Bedarfe von Familien mit mittel- und osteuropäischen Haushaltshilfen (moH). Caritas-Präsident Peter Neher stellte die Studie der Öffentlichkeit vor.

Methoden

  • Standardisierte schriftliche Befragung, bundesweit, von 154 Familien, die bereits auf die Unterstützung von solchen Haushaltshilfen (moH) zurückgreifen.
  • Fragebogen bei 261 ambulanten Pflegediensten, ebenfalls bundesweit
  • 15 Agenturen wurden in Form von ExpertInnengesprächen (entweder telefonische oder face-to-face-Interviews) hinsichtlich ihrer Vermittlungspraxis und Erfahrungen befragt

Ergebnisse

Als wesentliche Gründe für die Inanspruchnahme einer Haushaltshilfe und damit einer Rund-um-die-Uhr-Versorgung wird „ein hoher Aufwand durch Beaufsichtigung aber darüber hinaus auch bei der konkreten praktischen Pflege; vor allem Mobilitätsstörungen" genannt weil sie Leistungen erfordern, die zeitlich nicht planbar sind und alle Bereiche des Alltags betreffen. Daherwürden viele Familien die Verschränkung von Haushaltshilfe und ambulanter Pflege als einzige Alternative zu einer vollstationären Versorgung betrachten. Das Alter der Pflegebedürftigen beträgt bei 88% der Personen, die eine moH in Anspruch nehmen, mindestens 80 Jahre.

In den befragten Nutzerhaushalten sind es vor allem die erwachsenen Kinder, die sich aktiv um die Vermittlung einer Haushaltshilfe bemühten.

Die Studie zeige auch, dass die zur Zeit geltende Aufteilung in Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung und Leistungen der Sozialen Pflegeversicherung nicht dem Bedarf in den Familien entspreche.

Auffallend war, dass lediglich bei jeder elften moH nicht ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache geäußert wurden. Es kann aus Sicht der Auftraggeber somit nicht allgemein von Kommunikationsschwierigkeiten mit den betroffenen Personen ausgegangen werden.

Siehe auch

Weblinks