Eiweißfehler

Aus Familienwortschatz
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Der sogenannte Eiweißfehler tritt bei der chemischen Desinfektion auf, wenn Materialien, welche mit vor allem organischen Stoffen (wie z. B. Blut, Kot, Sekreten) grob verschmutzt sind, in ein Desinfektionsbad gelegt werden.

Das Desinfektionsmittel gelangt nicht an die Keime, die sich im Schmutz verbergen. Eine Desinfektion findet nicht statt; die Materialien sind noch kontaminiert.

Zur Umgehung des Eiweißfehlers gilt die Regel "zuerst reinigen, dann desinfizieren". Durch eine grobe, mechanische Reinigung des zu desinfizierenden Materials erfolgt eine Entfernung der sichtbaren Verschmutzungen, so dass die nachfolgend eingesetzten Desinfektionsmittel ungehindert wirken können.

Als "Eiweißfehler" wird die Reaktion der Desinfektionsinhaltsstoffe mit, wie soll es anders sein, eiweißhaltigen Verschmutzungen bezeichnet. Zum Beispiel die Inaktivierung von kationischen Tensiden (Quads, Guanide), Alkohole, Aldehyde und Halogene durch Belastung mit Eiweißen, wie Blut oder Wundsekret, dem das Desinfektionsmittel bei der Anwendung immer ausgesetzt ist.

Substanzen mit dem höchsten Eiweißfehler (d.h. dafür besonders empfindlich) sind:

  • Halogene
  • Tenside


Substanzen mit geringeren Eiweißfehlern:

  • Aldehyde
  • Phenole
  • Formalaldehyde