Flow

Aus Familienwortschatz
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Dieser Artikel beschreibt den Begriff "Flow" aus der Sicht des Personalmanagements.Die Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter Begriffe erklärt Wikipedia so: [1]



Wenn ein Mensch ganz in seiner Tätigkeit aufgeht, sich selbst und die Welt um sich herum vergisst; das nennt der amerikanische Sozialpsychologe Mihaly Czikzentmihalyi Flow. (vom englischen flow = fließen). Fühlen, Denken und Wollen befinden sich im Einklang.


Wie entsteht Flow?

In der Regel entsteht ein Flow, so Czikzentmihalyi, wenn wir unsere Fähigkeit voll einsetzen, wenn wir eine große Herausforderung gerade noch bewältigen können. Zum optimalen Erleben gehöre ein „feines Gleichgewicht“ zwischen der eigenen Handlungsfähigkeit und den verfügbaren Gelegenheiten zum Handeln. Überfordert uns eine Aufgabe, reagieren wir erst frustriert, dann besorgt und schließlich ängstlich. Ist die Anforderung zu leicht, ist man erst entspannt und dann gelangweilt. Entspricht eine schwierige Aufgabe einem großen Können, kann es zu einem völligen Aufgehen in der Tätigkeit kommen. Auch besonders schöne Augenblicke, Ekstase oder ästhetische Verzückung nennt Czikszentmihayi Flow.


Zweck

Der Zweck des Fließens ist, im Fließen zu bleiben, nicht Höhepunkte oder utopische Ziele zu suchen. Es gibt keine Aufwärtsbewegung, sondern ein kontinuierliches Fließen. Aufwärts klettert man beim Bergsteigen nur, um den Flow in Gang zu halten. Es gibt keine andere Begründung für das Klettern als das Klettern selbst. Das ist eine Art Autokommunikation.

Czikszentmihayi hat von Nietzsche die Idee des Dionysischen übernommen. Er spricht von einem erfüllten und guten Leben. Wir sollten keine Zeit verschwenden und keine Möglichkeit ungenutzt lassen, um unsere Einzigartigkeit und Individualität zum Ausdruck zu bringen. Ein gutes Leben macht ein Leben heiter, gelassen, produktiv und lebenswert.

Klingt gut. Das gefiele auch den Bewohnern in den Slums von Rio oder Bangkok. Entscheidend sei, so Czikszentmihayi, dass man glücklich ist, während man etwas tut, das unsere Fähigkeiten erweitert und uns dabei hilft, uns weiterzuentwickeln und unser Potenzial auszuschöpfen.

Flow bei der Arbeit

Bei der Arbeit, so Czikszentmihayi, erleben wir Flow häufiger als in unserer Freizeit. Passivität erzeuge eben kein Flow. Die Erfolgreichen sind aktiv, auch in ihrer Freizeit. Sie töpfern, arbeiten im Garten oder joggen durch den Stadtpark. Sie kennen das (oder den) Flow. Es ist nicht unmittelbar der Erfolg selbst. Es ist die Anstrengung, der Gedanke und die Zuversicht, dass man es schafft.


Glückliche Mitarbeiter

In seinem Buch Flow im Beruf stellt Csikszentmihayi die These auf: Nur glückliche Mitarbeiter engagieren sich und arbeiten gerne. Deshalb fordert er die Unternehmer auf, darüber nachzudenken, wie sie das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter steigern könnten. Was ist davon zu halten?

Der Autor und Managementberater Peter Drucker hat schon sehr früh erkannt, dass die Zufriedenheit der Mitarbeiter nicht das Ziel der Personalpolitik sein kann, wie es in Deutschland bis in die 90er Jahre praktiziert worden ist. Wer betreibt schon ein Unternehmen mit dem Ziel, zufriedene Mitarbeiter zu haben? Mitarbeiter wollen gefordert werden, sollen effektiv arbeiten und legen Wert auf Anerkennung ihrer Arbeit. Dann erst stellt sich die Frage nach zufrieden stellenden Arbeitsbedingungen.


Literatur

  • Csikszentmihayi, Mihaly: Flow im Beruf, Klett-Cotta Stuttgart 2004, ISBN 3608935325
  • Drucker, Peter: Praxis des Management, Econ Düsseldorf 1998, ISBN 9783430122344
  • List, Karl-Heinz: Praxisbuch Personalmanagement in der Pflege, Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Berlin 2010, ISBN 3941468219, Inhaltsverzeichnis und Leseprobe: [2]