Die Herztöne entstehen durch Schwingungen, die im Rahmen der Herzaktion erzeugt werden. Diese Schwingungen werden auf die Brustwand weiter geleitet und können dort mittels eines Stethoskopes abgehört werden.

Insgesamt gibt es vier Herztöne, wobei lediglich zwei beim Erwachsenen physiologisch sind:

  • I. Herzton - durch den Schluss der Segelklappen und die daraufhin folgende Anspannung des Ventrikel-Myokards durch das Blutvolumen gerät sowohl das Myokard als auch das eingeschlossene Blutvolumen in Schwingung
  • II. Herzton - durch den Schluss der Taschenklappen zu Beginn der Diastole gerät die Blutsäule in den großen Arterien (Aorta und Pulmonalarterien) in Schwingung
  • III. Herzton - entsteht durch den Bluteinstrom während der Ventrikelfüllung und ist nur bei Kindern hörbar ist
  • IV. Herzton - kommt durch die Vorhofkontraktion zustande und kann nicht auskultiert, sondern lediglich bei der Aufzeichnung des Herzschalls registriert werden


Sind beim Erwachsenen im Rahmen der Auskultation zusätzlich zum I. und II. Herzton weitere Töne hörbar, so handelt es sich um sogenannte Herzgeräusche. Diese entstehen meist durch Turbulenzen und weisen auf Erkrankungen der Herzklappen oder auch auf Defekte der Herzscheidewand hin.


(Zur Auskultation der Herztöne und den genauen Auskultationspunkten vgl. den Artikel über die Herzklappen.)

Literatur

  • Thews G., Mutschler E., Vaupel P.: Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen. 5. Aufl., Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 1999. ISBN 3804716164