Infusionsgeräte und Infusionszubehör

Aus Familienwortschatz
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Infusionsgeräte und Infusionszubehör und der Umgang hiermit.

Infusionsbehälter

  • Glasflaschen
  • Plastikflaschen
  • Kunststoffbeutel

Verbindungen

Infusionssysteme und Infusionsbestecke je nach Hersteller in verschiedenen Ausführungen, Flüssigkeits -und Bakterienfilter als Sonderzubehör. Mehrfachverbindungsstücke für Simultaninfusionen, z.B. Y- bzw. V- förmig angeordnete Anschlußstutzen, die auch als Mehrfachkonnektoren bezeichnet werden.

  • Zweiwegehähne und Dreiwegehähne, die sich auch hintereinander in einer Reihe verbinden lassen.
  • Infusionsleitungen mit einer Einstichkappe für zusätzliche Injektionen.
  • Steckbare und schraubbare Verschlußstopfen mit und ohne Einstichkappe.
  • Regulierungsventile, welche bei konstanter Einlaufhöhe und gleichbleibendem Einlaufwiderstand eine eingestellte Tropfrate kontinuierlich gewährleisten.
  • Voraussetzung dabei ist jedoch, daß die genau definierte Potentialhöhe exakt eingehalten wird.
Infusionspumpe Fresenius MCM 500
Perfusor

Infusionspumpen

Elektronische Infusionspumpen oder Infusionsregler, die eine gleichmäßige Infusionsmenge innerhalb einer Zeiteinheit gewährleisten. Man unterscheidet dabei 4 verschiedene Reglersysteme:

  • zeitgesteuerte Zufuhr kleiner Infusionsmengen durch motorgetriebene Kolbenpumpen (Spritzenpumpe, Perfusor).
  • photoelektrische Tropfenzähler, die die Tropfenzahl über eine Lichtschranke messen, z.B. Infusomat®.
  • elektromechanische Rollenpumpen
  • tropfenzahlgesteuerte Peristaltikpumpen, welche den eingestellten Sollwert mit dem Istwert vergleichen.

Zubereitung und Umgang mit Infusionslösungen

Je öfter man eine Handlung vornimmt, desto routinierter, aber unreflektierter wird sie durchgeführt, bei der Vorbereitung und im Umgang mit Infusionslösungen ist absolute Sterilität zu wahren! Fragen:

  • ist der Infusionsbehälter unbeschädigt?
  • ist der Verschluß intakt ?
  • besteht Identität zwischen der Verordnung und dem Inhalt der Infusionsflasche ? (Beispiel: Laevulose -Glukose)
  • ist die Lösung klar oder verändert ?
  • es muß unbedingt eine Kontrolle des Verfalldatums erfolgen!
  • das Infusionsbesteck und dessen Verpackung muß hinsichtlich der Sterilität und auf Beschädigungen untersucht werden!
  • Besonderheiten bei der Durchführung: Infusionsflaschen müssen stehen, wenn sie angestochen werden, da es sonst durch den in der Flasche herrschenden Überdruck zu einem Befeuchten des Filters im Belüftungssystems kommen kann! Die Folge ist, daß die Infusion nur noch langsam oder überhaupt nicht mehr läuft!
  • Ferner ist beim Einstechen des Infusionsbesteckes darauf zu achten, daß mit dem Finger nicht der Dorn berührt wird!
  • Der am anderen Ende des Infusionsbestesteckes befindliche Konus muß immer mit einer sterilen Kappe bedeckt sein oder aber mit einer sterilen Kanüle.
  • Auf gar keinen Fall darf er freischwebend am Durchflußregler festgeklemmt werden! Auch muß beim Entlüften des Systems darauf geachtet werden, daß keine Infusionsflüssigkeit in die Kappe gelangt, da sich sonst eine feuchte Kammer bildet, welche das Wachstum von Keimen fördert. Sollte eines der Anschlußstücke unsteril werden oder gar auf den Boden fallen, so nützt es nichts, ein Desinfektionsmittel zu verwenden, sondern es muß das gesamte System gewechselt werden. Das Zuspritzen von Medikamenten muß immer vor dem Einstechen des Infusionsbesteckes, bei stehender Infusionsflasche erfolgen. Nach dem Zuspritzen muß die Lösung durchmischt werden und der Zusatz auf der Infusionsflasche kenntlich gemacht werden, z.B. durch einen Aufkleber oder aber mittels eines Fettstiftes. Hierbei ist es sinnvoll nicht die Ampullenzahl oder deren Milliliterangaben, sondern deren Wirkstoffgehalt in mg oder mval zu notieren! Merke: Der Zusatz von Medikamenten birgt die Gefahr der mikrobiellen Verunreinigung! Ist eine Infusion durchgelaufen und es befindet sich kein Flüssigkeitsspiegel mehr im System, so muß auch das System gewechselt werden.

Das System wird noch der "Richtlinie für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene" des Robert-Koch-Institutes erst nach 72 h gewechselt, es sei den es laufen Fettlösungen über das System, dann nach 24 h. Beim Anstechen von neuen Gebinden ist auf die Asepsis zu achten. Steril versiegelte Anschlussstopfen dürfen nicht desinfiziert werden. Unsterile Anschlusstopfen müssen desinfiziert werden (sprühen, wischen, sprühen; auftrocknen lassen)!

  • Laufen mehrere Infusionen simultan oder werden Medikamente zugesetzt, so muß immer die Frage nach der Kompatibilität gestellt werden!

Siehe auch