Kinderlosigkeit

Aus Familienwortschatz
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Mit Kinderlosigkeit wird in der Regel das Leben einer Frau, gelegentlich auch von Ehepaaren oder langfristigen Partnerschaftsbindungen, ohne leibliche Kinder/Nachkommen bezeichnet. Dabei kann es sich um eine freiwillige oder erzwungene Entscheidung handeln oder um das Fehlen einer für die Zeugung geeigneten Person oder um die Folge einer Störung im Bereich der Empfängis bzw. Austragung einer Schwangerschaft. Als gesellschaftliche Folge wird der Geburtenrückgang festgestellt.

2008 hat das deutsche Statistische Bundesamt im Rahmen des Mikrozensus, einer repräsentativen Erhebung, zum ersten Mal Frauen zwischen 15 und 75 Jahren gefragt, ob sie Kinder geboren haben und wenn ja, wie viele. Männer wurden nicht nach der Vaterschaft befragt. Die Zahlen wurden nach Kohorten (Untergruppen von je 10 Jahrgängen) getrennt ausgewertet. Dadurch ist ein Vergleich zwischen älteren und jüngeren Frauen über deren Familienplanung möglich. Je jünger die Frauen sind, desto unsicherer sind die Zahlen als Prognosewerte, weil die Lebensphase in der Kinder empfangen und groß gezogen werden, ja noch nicht abgeschlossen ist. Diese Zahlen können sich verändern, weil in diesen Altersgruppen sich der Anteil der kinderlosen Frauen noch vermindern wird. Je älter die Frauen sind, gibt es umgekehrt Unsicherheiten bei der Interpretation der Ergebnisse, weil einige Frauen/Mütter bereits verstorben sein können bzw., weil die Lebensbedingungen früher nicht mehr vergleichbar sind mit den Lebensbedingungen heutiger Frauen. Danach ist anzunehmen, dass der Umfang der Kinderlosigkeit in den nächsten Jahren zunimmt. Die Ursachen liegen wahrscheinlich überwiegend in den Beweggründen zur Familienplanung durch die Frauen.

2008 waren unter den zwischen 45 und 49 Jahren alten Frauen (Jahrgänge 1954 bis 1958) 16% und unter den noch älteren Jahrgängen 1944 bis 1948 nur 12% kinderlos. Dagegen waren bei den 35- bis 39jährigen noch 26% ohne Kinder.

  • Je nach Lebensumständen sind die Zahlen verschieden: Für Westdeutschland gilt nämlich, je höher der Bildungsstand ist (Hauptschule, Abitur, Studium), desto häufiger ist eine Frau kinderlos. Betrachtet man Frauen ab 40 Jahre, die ihre Familienplanung größtenteils abgeschlossen haben, hatten 26% der Frauen mit hoher Bildung keine Kinder. Dieser Anteil ist deutlich höher als bei den Frauen mit mittlerer Bildung (16%) und mehr als doppelt so hoch wie bei den Frauen mit niedriger Bildung (11%).
  • Aber für die Ostdeutschen Länder (ehemalige DDR) trifft dieser Zusammenhang nicht zu, da sich dort damals andere Familienplanungen entwickelt hatten.
  • Ein zweiter deutlicher Aspekt ist der Unterschied zu den im Ausland geborenen und nach Deutschland zugewanderten Frauen. Sie sind seltener kinderlos als die hier geborenen Frauen. So haben von den 35- bis 44-jährigen Zuwanderinnen 13 Prozent keine Kinder, bei den in Deutschland geborenen Frauen sind es 25 Prozent.

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