Diagnosenschlüssel

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Diagnosenschlüssel nennt man ein Verzeichniss mit ausführlicher Klassifikation und Definition aller relevanten Krankheitsbilder. Dadurch wird die einheitliche Verwendung von Begriffen und Diagnosen in der Medizin gefördert und die Abrechnung von Leistungen erleichtert, weil klar ist, von welcher Krankheit der Arzt bei seinem Rezept, seiner Kostennote (Rechnung) etc. ausgeht.

Diagnosenschlüssel, Klassifikationsysteme

Als neurologische Diagnosenschlüssel werden Verzeichnisse mit ausführlicher Klassifikation und Definition aller relevanten Krankheitsbilder bezeichnet. Die drei- bis fünfstellige Ziffernfolge erlaubt eine relativ genaue Differenzierung der Erkrankungen anhand der Symptome und des Krankheitsverlaufs. Sie sind besonders zur Verständigung zwischen unterschiedlich ausgebildeten Ärztinnen und in der internationalen Zusammenarbeit hilfreich. Bekannt sind vor allem zwei Verzeichnisse: DSM und ICD. Beide sind inzwischen mehrfach überarbeitet und heißen dementsprechend: Diagnostisches und statistisches Manual psychischer Störungen - DSM-III-R (2. Aufl. 1989) bzw. Diagnosenschlüssel der internationalen Klassifikation der Krankheiten der WHO ICD-10 (von 19xx, 2006 etc.).

DSM

DSM - Diagnoseschlüssel der Psychiatrie in der Forschung und bei Gerichtsverfahren. Die Buchstaben sind die Abkürzung für „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders" (DSM-III-R). Vereinbart durch die American Psychiatric Association. Das normative Problem in der Psychiatrie ist sehr oft die Abgrenzung normalen Verhaltens von gestörtem oder sogar krankhaftem Verhalten. Verschiedene Diagnosesysteme versuchen das für möglichst alle psychischen Krankheiten. Dadurch kommt es zu Überlappungen und neuerlichen Unklarheiten. ,Krank', ,gestört' und so weiter sind Kategorien, die man nicht in irgendeiner Weise einfach aus der Realität abschreiben kann. Psychiatrische Klassifikationsschemata sind keine Systeme wissenschaftlicher bewiesener Tatsachen, sondern Sammlungen von „Konventionen" der Psychiater.

In der dt. Bearbeitung durch Wittchen, Saß u. a. Dabei steht III R für die bereits 3. Revision der Ursprungsausgabe der Amerikanischen psychiatrischen Association (Vereinigung) aus dem Jahr 1989 (1994 in den USA bereits DSM-IV-Version erschienen). Aktuell liegt die Version DSM-IV (DSM-IV-TR) vor (Stand: März 2007).

ICD

Diagnoseschlüssel der Weltgesundheitsorganisation "International Classification of Diseases" (ICD-10; zum Teil wird noch die Vorgängerversion ICD-9 verwendet).

ICIDH

Abkürzung für die Definitionen der WHO über die Auswirkungen von Krankheiten (engl.: International Classification of Impairments, Disabilities and Handicaps)

Literatur

  • AMERICAN PSYCHIATRIC ASSOCIATION (1989)Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders DSM-III-R. dt. Bearbtg. Wittchen, Saß u.a. - Beltz-Verlag, Weinheim.
  • BASTINE R u. a. (1984) Klinische Psychotherapie. Kohlhammer, Stgt. Dort auch Kritik am DSM + ICD.
  • BERLIT P u. a. (1988) Neurologischer Diagnosenschlüssel der internationalen Klassifikation der Krankheiten der WHO (ICD-NA). ISBN 3-540-14055-7

Weblinks


Wikipedia-Logo.png vgl. Wikipedia: "DSM 4"




Wikipedia-Logo.png vgl. Wikipedia: "ICD10"


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