Konfabulieren

Aus Familienwortschatz
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Konfabulieren (lat.:con = dazu; fabulare = erzählen) bezeichnet das Ausfüllen von Gedächtnislücken mit objektiv falschen Angaben.

Ein Klient mit M. Korsakow (oder anders verursachter Amnesie) merkt (unbewusst), dass er Lücken in der Erinnerung an sein eigenes Leben hat. Diese Lücken füllt er mit objektiv falschen Begebenheiten oder Informationen, die er in dem Moment aber für wahr und real hält. Zu einem späteren Zeitpunkt kann die erste Konfabulation zu einem biographischen Ereignis bereits wieder vergessen sein und sie wird bei erneutem Nachfragen ganz anders beschrieben.

Beim ersten Gespräch kann man ohne Kenntnis der tatsächlichen Begebenheiten Konfabulationen nicht als solche erkennen, da sie meist nahtlos in tatsächlich Erlebtes eingefügt sind und auch nicht unrealistisch wirken.


Abgrenzung

  • Lügen: Im Gegensatz dazu hält der Betroffene seine konfabulierten Angaben für wahr oder zumindest für sehr wahrscheinlich, und beharrt auch bei kritischen Nachfragen darauf. Es handelt sich nicht um eine bewusste Täuschung.
  • Schizophrene Psychose: Bei Konfabulationen handelt es sich nicht um Wahnvorstellungen. Sie ergänzen tatsächlich erinnerte Ereignisse um scheinbar reale Details, sind jedoch an sich nicht absurd oder überzogen. Im nächsten Moment oder am nächsten Tag können sie bereits wieder vergessen sein und werden durch neue, ebenso schlüssige Konfabulationen ersetzt. Es werden keine Wahnsysteme aufgebaut.