Krankenbeobachtung bei an Demenz erkrankten Patienten

Aus Familienwortschatz
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Kurzreferat über die individuelle Pflege von Demenz-Patienten

Dieses Referat will, (wenn ich es richtig lese,) keine wissenschaftliche Beschreibung der Demenzarten bringen, sondern versuchen, auf einige Schwerpunkte der Krankenbeobachtung bei an Demenz erkrankten Patienten einzugehen

Vorweg: die Definition: Demenz kommt von den zwei lateinischen Begriffen Hinweg und Gedanke und heißt nicht Verrücktheit...

Welche Arten von Demenz gibt es?

Die Vaskuläre Demenz (die dem Alzheimer ähnlich ist) tritt in Folge von Durchblutungsstörungen des Gehirns auf. Dafür sind Erkrankungen der Hirngefäße verantwortlich die zu Hirninfarkten oder Schlaganfällen führen. Sind kleinere Blutgefäße betroffen, so sind die Symptome schleichend. Jedoch bei größeren Verschlüssen von Gefäßen zeigen die Patienten ausgeprägte körperliche Symptome wie Lähmungen, Seh- und Sprachstörungen. (fehlende Orientierung Raum, Zeit und zu Person)


Risikofaktoren:

  • Bluthochdruck
  • Diabetes
  • Rauchen
  • Übergewicht


Lewy-Demenz (zweithäufigste Form) auf Grund von mangelnder Zellkommunikation, der Unterschied zur normalen Demenz sind die Phasen... von Verwirrtheit und vollständiger geistiger Fitness und dass von einer Stunde auf die andere. Ca jeder 4. Parkinson-Pat ist betroffen. Die Frontotemporale Demenz ist eine seltene Form der Demenz, sie wird durch einen Nervenzelluntergang in den Stirn- und Schläfenlappen des Gehirns verursacht. Ursachen und Risikofaktoren unbekannt. Symptom ist die Veränderung der Persönlichkeit, des Verhaltens und der Sprache. Derzeit keine Behandlung möglich.


Was ist Alzheimer?

Das häufigste Gesundheitsproblem im Alter sind Demenzerkrankungen, dies sind Störungen geistig-seelischer Leistungen des Gedächtnisses, des Denk- und Orientierungsvermögens sowie der Sprache. 70% aller Demenzen werden durch die Krankheit Alzheimer, die nach dem Neurologen Alois Alzheimer benannt wurde, hervorgerufen.

In Deutschland leiden zur Zeit etwa 1,5 Million Menschen an mittel bis schwer ausgeprägten Demenzerkrankungen. Da die Zahl alter Menschen immer mehr zunehmen wird, werden es bis zum Jahr 2050 knapp 3 Millionen sein.


Wie erleben Patienten ihre Erkrankung?

  • Sie können keine neuen Informationen speichern
  • Reine Gedächtnistrainings haben keinen Erfolg, sie enttäuschen oder verärgern den Patienten sogar weil sie ihre eigenen Mängel sehen
  • durch Nutzung erhaltener Fähigkeiten lässt sich Lebenszufriedenheit der Patienten deutlich steigern.
  • Die Wahrnehmung der eigenen Einschränkungen ist am Beginn der Alzheimer-Krankheit sehr klar. Die Einschränkungen versuchen die Erkrankten durch Gebrauch von Ausreden oder das Vermeiden überfordernder Situationen zu überspielen.
  • Tiefe Verunsicherung, Ängste, Niedergeschlagenheit, unkontrollierte Wutausbrüche
  • es kommt zu oft zu Konflikten und Streit mit Bezugspersonen, da den Beteiligten die Hintergründe nicht klar sind.

Zunehmende Einschränkungen von Merkfähigkeit, Erinnerung und Denkvermögen

  • manchen Menschen geht der Bezug zur Gegenwart völlig verloren, sie suchen nach verstorben Eltern oder einem Zuhause, das es längst nicht mehr gibt, das führt zu Dauerkonflikten mit Bezugspersonen und es verstärkt das Gefühl unverstanden und abgelehnt zu sein.
  • Häufig erleben sich Demenzkranke leistungsfähiger und jünger als sie sind.

Im Spätstadium der Demenz und Alzheimer-Krankheiten können Patienten meist nicht mehr verstehen, was ums sie herum geschieht. Die Erfassung eines langen Satzes überfordert die Konzentrationsmöglichkeiten ihres Gehirns.

Ansprechbar bleiben aber die Gefühle, wie durch eine zarte Berührung oder den Klang einer warmen Stimme.

Schmerzsignale Demenzkranker

Schmerzsignale können sein:

  • lautes Stöhnen und Ächzen
  • hektische Atmung (Hyperventilation)
  • Grimassen von lächeln bis ängstlich
  • Geballte Fäuste / Aggression
  • Angezogene Knie
  • Unruhe

Sie alle können auf das Leiden eines Alzheimer-Patienten hinweisen.


Was sollte man im Umgang mit Demenzerkrankten beachten?

Demenzerkrankungen haben sehr unterschiedliche Erscheinungsformen. Einige der Kranken sind körperlich völlig gesund, während andere bettlägrig sind, einige sind freundlich, andere aggressiv. Häufig gibt es starke Schwankungen der gestörten aber auch der erhaltenen Fähigkeiten.


Wichtiges im Umgang mit Dementen:

  • Über das Krankheitsbild Bescheid wissen
  • Versuchen, den Kranken zu verstehen (Empathie)
  • Sich selbst auf den Kranken einstellen z.b. langsam und deutlich sprechen, Zuwendung geben, für gleichbleibenden aber flexiblen Tagesablauf sorgen.
  • An gewohnte Handlungsmuster anknüpfen. Welche Vorlieben und Abneigungen hat der Kranke
  • Umwelt anpassen / Gefahren vorbeugen: das heißt z.b. Sicherung von Gas- und Elektrogeräten, Nachtbeleuchtung

Welt-Alzheimer-Demenz-Tag

Seit 1994 finden am 21. September in aller Welt ein öffentliches Gedenken der Alois Alzheimer und Demenz-Kranke sowie auch deren Angehörigen statt, mit Vorträgen, Tagungen, Benefizkonzerte. Auch mit Gottesdiensten wird auf sie aufmerksam gemacht. Weltweit sind etwa 20 Millionen Menschen von Demenzerkrankungen betroffen, zwei Drittel davon in Entwicklungsländern (700.000 in Deutschland). Bis 2030 wird die Zahl voraussichtlich auf knapp 40 Mio ansteigen besonders dramatisch in China, Indien und Lateinamerika.

Welche Therapieformen gibt es?

Medikamentöse: es werden Botenstoffe erhöht (Acetylcholin) durch Acetylcholinesterasehemmer.


Nichtmedikamentöse Begleitung:

  • Gedächtnisstützen wie Merkzettel, Notizbücher, Kalender...
  • Alltagstraining Routineaufgaben werden eingeübt,
  • Rot-Therapie Realitätsorientierungs-Therapie liegt die Betonung auf Orientierungshilfe vermittelt werden immer wieder Informationen zu Tageszeit, Wochentag, Tagesablauf,...
  • Set-Therapie (Selbst-Erhaltungstherapie) es werden wertvolle und erhaltende Erinnerungen zur Beschäftigung z.b. alte Fotoalben, frühere Musikstücke werden genau bearbeitet und darüber gesprochen, diese erinnern die Erkrankten an bestimmte Situationen.
  • Kochen oder Backen, je nach Interesse und Möglichkeit des Patienten. Über Gerüche und einfache Handlungsabläufe erfährt der Patient Erfolgserlebnisse. Gerüche sind zudem sehr stimulierend und haben Erinnerungswert.
  • Angehörige sollen miteinbezogen werden, dadurch entsteht ein positiver Umgang mit dem Erkrankten das sich dieser bestätigt fühlt.
  • Musik- Kunsttherapie, kann einen Zugang zum Patienten ermöglichen, da viel Emotionalität und Kreativität verwendet wird. Möglichkeit einer Kontaktaufnahme über ein anderes Medium.

Vorsicht bei Überforderung kann eine Dekompensation die Folge sein! Nicht alles ist für jeden geeignet.

Siehe auch