Leberzirrhose

Aus Familienwortschatz
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Leberzirrhose (Leberschrumpfung)

  • Chronisch-progrediente, irreversible Zerstörung der Leberläppchen, einhergehend mit knotig-narbigen Umbau der Leber

Epidemiologie

  • Altergipfel: 50.-60.LJ
  • Männer:Frauen = 7:3

Ursachen

  • Übermäßiger Alkoholgenuss - ca 50% im Mitteleuropa
  • chronische Virushepatitis - ca 25%
  • Kardiovaskuläre Erkrankungen: Stauungsleber bei chronischer Rechtsherzinsuffiziens, Lebervenenverschluss
  • Autoimmun-Vorgänge (Autoimmunhepatitis, primär biliäre Zirrhose, primär sklerosierende Cholangitis)
  • Gallenwegserkrankungen (Steine, bakterielle Besiedelung)
  • Stoffwechselerkrankungen (Hämochromatose, Morbus Wilson)
  • leberschädigende Medikamente / Toxine

Symptome

  • Allgemeine Beschwerden:
  • Müdigkeit,
  • verminderte körperliche und geistige Leistung,
  • Gewichtsverlust, Schwitzen,
  • psychische Verstimmungen

Aufgrund des veränderten Gewebes in der Leber kommt es zum Rückstau des Pfortaderblutes in die Nabelvenen ( Caput medusae ) und in die Venen der Speiseröhre.( Ösophagusvarizen ).Durch den portalen Hochdruck kommt es zu einem Eiweißverlustsyndrom ( exsudative Enteropathie ). Es wird vermehrt Eiweiß in das Darmlumen abgegeben. Die physiologischen Darmbakterien werden regelrecht mit Eiweißen gefüttert. Als Stoffwechselendprodukt scheiden diese Ammoniak aus. Typische Symptome einer Leberzirrhose sind:

  • Palmarerythem (gerötete Handinnenflächen),
  • Plantarerythem ( gerötete Fußsohlen)
  • Lackzunge (glatte und rote Zunge, wegen Vitamin-B-Mangel),
  • Mundwinkelrhagaden
  • Spider naevi ( Spinnenbeine oder auch Besenreiser genannt)
  • Erweiterung der Nabelvenen (Caput medusae) durch den Rückstau des Pfortaderblutes
  • Ösophagusvarizen ( Speiseröhrenkrampfadern) durch den Rückstau des Pfortaderblutes
  • Ikterus
  • Hormonelle Störungen:

Potenzstörungen, Gynäkomastie, "Bauchglatze", Hodenatrophie ( bei Frauen; Menstruationsstörungen) ==> Die Leber kann bestimmte Eiweiße, die zur Zusammensetzung der Hormone benötigt werden, nicht mehr zusammensetzen und ins Blut abgeben. Die Hormone Östrogen und Testosteron können in der Leber nicht mehr abgebaut werden. So entsteht ein Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Testosteron.

  • Leistenhernie
  • nachlassende Entgiftungsfunktion der Leber

==> Durch Fehlen der Immunglobuline, die in der Leber nicht mehr zusammengesetzt und abgegeben werden können. So kann die Leber Ammoniak zum Beispiel nicht mehr in Harnstoff umwandeln.

  • Gerinnungsstörungen mit erhöhter Blutungsneigung

==> Die Produktion bestimmter Gerinnungsfaktoren geht zurück, Gerinnungseiweiße können nicht mehr zusammengesetzt werden.

  • Vitaminmangel!! Besonders Vitamin B12 und die fettlöslichen Vitamine ( ADEK)
  • Anämie ==> durch den Vitamin B12 Mangel

Komplikation

Therapie

Da es sich bei der Leberzirrhose um eine irreversible Veränderung der Hepatozyten handelt, ist ein kurativer Ansatz nicht möglich. Die Therapie setzt sich vor allem aus dem Ausschalten der Noxen bzw. hepatotoxischen Substanzen zusammen. Dazu zählen Alkohol und Medikamente (z.B. Paracetamol, NSAR). Ein weiterer wichtiger Teil der Therapie ist die symptomatische Behandlung.


Medikamentöse Therapie:

  • bei bestehender chronischer Virushepatitis kann die Viruselimination mit Hilfe von Interferon-α versucht werden
  • Diuretikagabe (z.B. Spironolacton) bei bestehendem Ascites oder Beinödemen
  • Antibiotische Therapie (Zerstörung der Darmbakterien, welche für die Vermehrung des Ammoniaks verantwortlich sind)

Ernährung

  • Der tägliche Kalorienbedarf wird über kohlenhydratreiche Kost abgedeckt.
  • Kochsalzarme Kost, da Salz das Wasser im Gewebe weiter zurückhalten würde
  • Die Eiweißzufuhr gestaltet sich nach dem individuellen Befund. Zunächst wird zu einer eiweißreichen Kost geraten. Handelt es sich jedoch um eine dekompensierte Leberzirrhose, ist strikte eiweißfreie Kost einzuhalten, um Ammoniak so gering wie möglich zu halten.
  • Flüssigkeitszufuhr auf 1-1,5 Liter täglich beschränken bei bestehender Ascites
  • Alkoholkarenz

Prognose

Eine Neubildung von Lebergewebe kann nicht erfolgen, deshalb meist Tod durch Leberversagen, es werden allerdings auch in Deutschland in einigen Spezialkliniken Lebertransplantationen vorgenommen.


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