Memory Book

Aus Familienwortschatz
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Das Memory Book wird von der aidsinfizierten Mutter für ihre Kinder geschrieben. Das Kind oder die Kinder sollen von ihrer Mutter auch dann noch etwas erfahren, wenn sie bereits gestorben ist. Dazu werden Kollegblocks benutzt, in die Zeichnungen, Texte oder Fotos hineingeschrieben werden. In der Regel ist das Kind dabei, wenn die Mutter schreibt - Ratschläge, Gedanken und Wünsche, die ihr Kind später wieder lesen wird. Z. B. wie sie als kleines Kind war, wie der Tag war, an dem es zum ersten Mal gehen konnte, was es besonders gern gegessen hat. Über den Vater, das Elternhaus.

In Uganda leben bereits zwei Millionen Waisen, die ihre Eltern aufgrund von Aids verloren haben. Im Land entstand durch die Organisation National Community of Women Living with HIV/AIDS (NACWOLA) eine Initiative, genannt "Memory Books", durch die HIV-infizierte Eltern angeleitet werden, ihre Familienerinnerungen aufzuschreiben. Die Hefte sind oft das Einzige, was den Kindern bleibt - ihr wertvollster Besitz im Waisenhaus, auf der Straße oder bei Verwandten. Christa Grafs Dokumentarfilm wirft viele Blicke in solche Bücher. Sie begleitet einige wenige Kinder und Eltern beim Schreiben. Sie zeigt eine Mutter, die nie schreiben gelernt hat und die keine Verwandten hat. Und sie spricht mit einer Mutter, die noch nicht so weit ist, mit dem Buch anzufangen. Zur Zeit schreiben 40.000 Mütter ein solches Buch für ihr Kind.

Das englische Memory Book bedeutet Gedächtnis-, Erinnerungsbuch.

Siehe auch

Film

  • Christa Graf (Regie): Memory Books. (Dokumentation, Uganda, Deutschland, 2007, 90 Min.)

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