Mittelstrahlurin

Aus Familienwortschatz
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Der sogenannte Mittelstrahlurin ist der Anteil an Urin, welcher "in der Mitte" der Miktion (also nicht zu Beginn und nicht am Ende) ausgeschieden wird.


Ziel

Der Mittelstrahl hat folgende diagnostische Vorteile:

  • Weitgehend frei von Mikroorganismen und Ablagerungen der Harnröhre (1. Harnportion "spült die Harnröhre frei") die das Ergebnis verfälschen würden.
  • Im Vergleich anderen Verfahren der Uringewinnung (Einmalkatheterisierung, Blasenpunktion) keine Infektionsgefahr für

Gewinnung

  • Methode der Uringewinnung
    1. spontan auf Toilette
    2. im Bett durch Einmalkatheter


  • Durchführung bei Spontanmethode:
    1. Patient/in wäscht sich gründlich
    2. erste Drittel der Urinmenge verwerfen
    3. zweite Drittel im sterilen Uringefäß auffangen
    4. Rest des Urins verwerfen


  • Durchführung bei Katheterisierung:
    1. Patient/in wäscht sich gründlich
    2. Geschlechtsteil wird desinfiziert
    3. Einführen des Katheters (keine Gewalt)
    4. Urinprobe auffangen
    5. Katheter entfernen

Die Uringewinnung durch Katheterisierung ist nur in Ausnahmefällen gerechtfertigt, da jede Katheterisierung eine Infektionsgefahr birgt und einen enormen Eingiff in die Intimsphäre bedeutet. Somit besteht die Möglichkeit dem Pat. bei dieser Art der Uringewinnung durch eingebrachte Keime eine Harnwegsinfekion herbeizuführen.