Nachtstuhl

Aus Familienwortschatz
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Ein Nachtstuhl sieht zunächst wie ein hölzerner Stuhl mit Armlehnen aus und ersetzt die Toilette direkt neben dem Bett. Unter seinem gepolsterten Sitz, der zugleich Abdeckung ist, befindet sich ein herausnehmbarer Eimer für die Ausscheidungen. Es kann evtl. auch eine Bettpfanne eingesetzt werden. Nach der Verwendung wird dieser Einsatz zur Reinigung herausgenommen und in einen "Schmutzraum" o. ä. transportiert. Die Entsorgung von Stuhl und Urin gehört zu den täglichen Aufgaben einer Pflegekraft bei Personen mit Bewegungseinschränkungen. Die Abdeckung ermöglicht dann wieder die Benutzung als normaler Stuhl. Der Vorteil so eines Stuhles ist die geringe Entfernung zum Bett (z. B. bei Bettruhe) und dem damit leicht möglichen Transfer. Der Topfdeckel ist als Geruchsverschluss wichtig und sollte leicht angebracht werden können.

Die gepolsterte Sitz-Abdeckung ist häufig mit braunem Kunstleder überzogen, die Sitzbrille aber blieb weiter aus Holz.

Moderne Varianten des Nachtstuhls verfügen über vier arretierbaren Rollen, so dass der Stuhl insgesamt leicht ins / aus dem Zimmer geschoben werden kann. Armlehnen und Fussauflagen, zur Seite oder nach hinten klappbar, sind aus abwaschbarem Material oder alles aus Kunststoff und Metallrohrrahmen. Ein Halter für den Nachtstuhltopfdeckel kann ebenfalls angebracht sein.Der Stuhl aus Kunststoff wird ohne Einsatz oft auch zum Duschen verwendet. Typische Farben weiss / blau und der Kunststoff machen das Möbel allerdings auffälliger als die älteren Holzmodelle. Ein optisches Problem bleibt die diskrete Aufbewahrung des Toilettenpapiers (z. B. im Nachtkasten)

Vorläufer dieser mobilen Toilette waren die Kommoden feiner Herrschaften im Barock. Ihr allnächtlicher Zweck war hinter edlem Holzfurnier versteckt.

Ein alter Name für den Toiletteneimer ist Nachtgeschirr.

Siehe auch