Nestschutz

Aus Familienwortschatz
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Als Nestschutz wird die passive Immunität Neugeborener bezeichnet. Durch die Verbindung der Blutkreisläufe von Mutter und Ungeborenem werden noch vor der Geburt mütterliche Antikörper (IgG) auf das Kind übertragen. Die Schutzwirkung bezieht sich nur auf Infektionen, gegen die die Mutter aktiv geimpft wurde oder die sie selbst durchstanden hat. Die Dauer des Nestschutzes ist davon abhängig und für die einzelnen Infektionskrankheiten unterschiedlich: Der Schutz kann schon nach einigen Wochen schwinden, aber auch bis zu einem Jahr anhalten.

Bei einigen bakteriellen Infektionen wie Diphterie oder Tetanus wirkt nicht die überstandene Infektion der Mutter als Nestschutz, sondern nur die entsprechende Impfung der Mutter. Bei Pertussis schützt weder Impfung noch durchgemachte Erkrankung der Mutter. Für virale Infektionskrankheiten ist ein längerer Schutz nachgewiesen, wenn die Mutter die Krankheiten durchgemacht hat, nach Impfung ist die Schutzwirkung etwas kürzer. Beispiel: Die Impfung der Mutter gegen Polio ergibt eine Nestschutzdauer von etwa 2 bis 5 Monaten, während eine durchgemachte Polio-Erkrankung den Schutz für 4 bis 6 Monate gewährt.

Der Nestschutz kann durch Stillen unterstützt werden, da der Säugling über die Muttermilch weitere Abwehrstoffe erhält. Allerdings handelt es sich dabei um IgA, damit ist vor allem das Risiko für Magen-Darm-Infekte verringert, aber nicht die Ansteckungsgefahr mit impfpräventalen Krankheiten.

Quelle

U. Quast, S. Ley-Köllstadt, U. Arndt: Schwierige Impffragen - kompetent beantwortet. Herausgeber: Deutsches Grünes Kreuz e.V. Verlag im Kilian, Marburg 2008