Paraphimose

Aus Familienwortschatz
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Paraphimose (auch spanischer Kragen) bezeichnet einen medizinischen Vorfall, wenn eine verengte Vorhaut (Phimose) die Eichel des Penis einklemmt. Wird die Vorhaut nicht wieder zurückgestreift, kommt es zu einer ödematösen Schwellung. Die Vorhaut kann so stark anschwellen, dass es zu einer Nekrose der Eichel kommen kann.

Die Paraphimose entsteht, wenn die zurückgeschobene, zu enge Vorhaut hinter der Eichel (Glans) einen Schnürring bildet. Dies passiert häufig bei vorhergegangener bzw. bekannter Phimose, oder als Folge eines nicht sachgemäßen Legens eines transurethralen Dauerkatheters (s.a. Katheter), wenn vergessen wurde die Vorhaut wieder über die Eichel zurückzustreifen. Außerhalb des Krankenhauses entsteht der Spanische Kragen häufig während oder nach dem Geschlechtsverkehr.

Es entsteht eine hoch schmerzhafte, odematöse (Ödem = Wassereinlagerung in das Gewebe) Schwellung der Eichel sowie der Vorhaut, da durch den Spanischen Kragen die weiter außen liegenden venösen Gefäße (Blutabstrom) abgeschnürt werden, jedoch die tiefer liegenden arteriellen Gefäße (Blutzustrom) nicht. Unbehandelt kann dies zu einem Absterben des Gewebes der Eichel führen (Glansgangrän).

Behandelt wird der Spanische Kragen zunächst durch einen Repositionsversuch durch einen Arzt, am besten einen Urologen mit Erfahrung. Hierbei wird nach Ausdrücken der Gewebsflüssigkeit im Präputium, mit sanfter Gewalt versucht, die Vorhaut über die Eichel zurückzustreifen. Früher wurde zur Verhinderung weiterer Paraphimosen zu verhindern eine Zirkumzision (Beschneidung) empfohlen. Nach erfolgreicher Repositionierung der Vorhaut ist die Paraphimose jedoch keine Indikation zur Zirkumzision.

Die Zirkumzision wird bei Kindern meist ambulant durchgeführt, Erwachsene werden in der Regel 2 bis 3 Tage vollstationär in der urologischen Abteilung behandelt.



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