Pflegetheorie Orem (Schlüsselbegriffe)

Aus Familienwortschatz
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Dorothea E. Orem (1914-2007) ist Begründerin einer Pflegetheorie. Sie formulierte ab 1957 ihre Selbstpflegedefizit-Theorie, die bis heute in den USA, aber auch in Europa, eine der einflussreichsten Pflegetheorien darstellt. Die Schlüsselbegriffe von Orem sollen hier knapp vorgestellt werden.

Selbstpflege und Selbstpflegekompetenz

Selbstpflege

Unter Selbstpflege versteht Orem alle bewussten und gezielten Handlungen bzw. Tätigkeiten, die selbst ausgeübt werden, um Leben, Gesundheit, Entwicklung und Wohlbefinden zu erlangen oder wieder herzustellen.

Selbstpflegekompetenz

Laut Orem muss der Mensch, um eine Selbstpflegekompetenz zu besitzen, folgende Fähigkeiten besitzen:

Einschätzen
Entscheiden
Durchführen
Überprüfen

Sie ordnet den 10 Potentialkomponenten zu:

  1. Aufmerksamkeit / Wachheit
  2. Kontrollierter Einsatz von Energie
  3. Kontrolle von Körperhaltung
  4. Wissenserwerb
  5. Logisches Denkvermögen
  6. Motivation
  7. Entscheidungsfindung
  8. Fertigkeit
  9. Zeiteinteilung
  10. Integration

Dependenzpflege und Dependenzpflegekompetenz

Dependenzpflege

Ist die Übernahme von Selbstpflegetätigkeiten für eine nahestehende Person, die das aufgrund von Einschränkungen selbst nicht (mehr / noch nicht) kann.

Dependenzpflegekompetenz

Ist die Fähigkeit, komplexe (pflegerische) Tätigkeiten für eine andere Person zu übernehmen und die Erfordernisse zu erkennen

Selbstpflegeerfordernisse

Allgemeine

Allgemeine Selbstpflegeerfordernisse sind für alle Menschen gleich, und notwendig um das Überleben zu sichern. (Ausreichende Atmung, Nahrungsversorgung etc.)


Gesundheitsbedingte

Gesundheitsbedingte Selbstpflegeerfordernisse werden durch Krankheit, Verletzung oder genetischen Defekten verursacht.


Entwicklungsbedingte

Entwicklungsbedingte Selbstpflegeerfordernisse beziehen sich auf Prozesse innerhalb unterschiedlicher Lebenszyklen (Schwangerschaft, Zeit nach der Geburt, Kleinkind etc. )


Situativer Selbstpflegebedarf

Stellt die Summe aller Selbstpflegehandlungen dar, die der Erfüllung gegenwärtiger oder zukünftiger Selbstpflegeerfordernisse eines Pat. zu einem bestimmten Zeitpunkt dienen.


Selbstpflegedefizit

Ein Selbstpflegedefizit entsteht, wenn die Selbstpflegekompetenz (eigene Selbstpflege + Dependenzpflege) geringer als der situative Selbstpflegebedarf ist.

Pflegekompetenz

Die Pflegekompetenz beschreibt die Fähigkeiten ausgebildeter Pflegekräfte.

Wird laut Orem erst dann erforderlich, wenn der situative Selbstpflegebedarf durch die Selbstpflegekompetenz und die Dependenzpflege nicht gedeckt werden kann.

Pflegesysteme

Vollständig kompensatorisch
Teilweise kompensatorisch
Unterstützend erzieherisch

Methoden des Helfens

  • Für andere handeln und agieren
  • Führen und anleiten
  • Physische oder psychologische Unterstützung geben
  • Ein Umfeld errichten und erhalten, das die persönliche Entwicklung fördert
  • Unterrichten, d.h. anleiten und lernen ermöglichen

Siehe auch

Literatur und Weblinks

Anmerkungen zu Zitaten

- bitte evtl. ergänzen