Robbe Paro

Aus Familienwortschatz
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Roboter-Robbe Paro ist eine Art Kuschel-Puppe für Senioren. Die Puppe fiepst, hat große dunkle Augen und ist mit einem kuscheligen weißen Kunstpelz überzogen. Seine Maße ähneln nicht zufällig einem Baby: 57 Zentimeter lang, 2,7 Kilogramm schwer. Die Batterien reichen aber nur für 1 bis 2 Stunden "Interaktion". Paro soll dort Haustier sein, wo echte Haustiere evtl. verboten sind, wie in Krankenhäusern und Altenheimen. Außerdem unterstützt Paro angeblich die Therapie autistischer oder anderweitig behinderter Kinder. Paro soll entspannend und anregend zugleich sein ohne zu urinieren, mit Speichel ins Gesicht zu schlecken oder zu stinken. Die japanischen Erfahrungen berichten davon, dass die alten Menschen im Saal zunächst anteilslos und stumm vorm Fernseher sitzen. Sie starren, dösen und verdämmern den Tag. Der Roboter holt sie angeblich aus ihrer Versunkenheit. Durch die Interaktion mit dem künstlichen Haustier werde bei den alten Menschen etwas Stress und Angst abgebaut und zugleich soziales Verhalten angeregt. Der Paro-Erfinder Takanori Shibata stellte seine "Robbe" mit den fünf Sensoren für Licht, Lautstärke, Wärme und Berührung 2008 auf dem German-Japanese Summit on Mobile and Autonomous Robots im Rahmen der Hannover-Messe vor. Das Mikrofon und die Chips von Paro können bis zu 50 Stimmen unterscheiden. Damit sind sie doch fast schon konkurrenzfähig zur Pflegekraft.

Umgerechnet 2.836 Euro kostet der Plüschroboter inklusive eines Wartungsvertrags und einer Dreijahresgarantie. Künftige Versionen von Paro sollen etwas kleiner werden, so dass man die Robbe leichter mitnehmen kann und außerdem müsse die Laufzeit der Batterien noch verbessert werden. Auch in Europa wurde sie schon gsichtet: seit mehr als einem Jahr werden die Roboter in einem Altenstift in Baden-Baden erprobt. Die Zeitschrift Altenpflege berichtete darüber durchaus positiv: eine Pflegerin sagte danach "Seinem Charme kann man sich kaum entziehen."

Literatur

  • Holger Jenrich (2006): "Maschine mit Gefühl", in Altenpflege 11/2008, S. 44

Weblinks

Siehe auch:

  • Serviceroboter als angebliche Helfer auf Station in der Entwicklung (2002 bis 2009)