Scabies

Aus Familienwortschatz
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Parasitenbefall, auch als Krätze bekannt. Diagnose sollte durch Hautarzt erfolgen.

Ursache

Infektion mit Krätzmilben (Sarcoptes scabiei scabiei - einer besonderen Milbenart). Diese Milbe dringt in das Stratum corneum der Haut ein und legt Eier (weil sie auf die Luft angewiesen ist aber auch nicht tiefer). Aus den Eiern schlüpfen nach 2-3 Tagen die kleinen Milbenlarven und dringen erwachsen (2-3 Wochen später) wieder in die Haut ein. In der Zeit leben diese in Hautfalten. Bei der Fortpflanzug entstehen die charakteristischen Milbengänge.

Symptome

  • Starker Juckreiz nachts im Bett (Wärme)
  • Die Milbe kann nur die dünnere Haut durchdringen. Die Gänge befinden sich bevorzugt zwischen den Fingern, auf der Beugeseite des Handgelenks, in den Achselhöhlen und am Bauchnabel sowie im Genitalbereich (Vorhaut und Eichel des Mannes!). Im Gesicht treten sie seltener Auf. Es kann allerdings vor allem bei scabies norvegica, aber auch den anderen Kategorien der Scabies zu Infektionen im Gesicht, der Kopfhaut und auch des Ohrbereiches, einschließlich der Gehörgänge kommen. Für die Behandlung der Kopf- und Gesichtshaut (vor allem bei Kleinkindern) gibt es spezielle Schampoos und Lotionen. Für die Behandlung Säuglinge mit kleinen rötlichen Knoten an den Fußsohlen sind immer suspekt auf Skabies.

Der Juckreiz führt zu Kratzspuren, die den Verdacht auf Krätze hervorrufen. Die Ansteckungsgefahr bei Krätzebefall ist hauptsächlich bedingt von der Stärke des mit dem Erreger Befallenen. Deshalb sind in einer Familie meist nur die direkten Kontaktpersonen befallen. Trotzdem müssen alle Angehörigen fachärztlich vorgestellt werden. In Pflegestationen, Behindertenwohnheimen und Altenheimen ist die Skabies oft nicht ausreichend erkannt und bekannt, deshalb sollte Juckreiz und Exkoriationen immer auch an eine Skabies denken lassen.

Diagnose

  • die dermatoskopische Untersuchung (durch Hautarzt) lässt die Milben erkennen. Man hat im Regelfall nur ca. 5 Milben am Körper (Ausnahme Scabies norvegica)!

Therapie

Permethrin 5% in Basiscreme oder Infectoscab Creme 1x auftragen vom Unterkiefer und hinter den Ohren bis zu den Zehen. Kontrolluntersuchung aller direkten Kontaktpersonen (Ping-Pong Effekt!). Nachbehandlung des etwaigen Juckreizes (der Kot der Milben ist das Problem und bleibt durchaus lange erhalten...). Lindan ist toxikologisch heutzutage nicht mehr empfehlenswert. Ivermectin Tabletten, die gerade bei Epidemien gut eingesetzt werden könnten, sind in Deutschland nur zur Behandlung von Tieren zugelassen.

Wichtig

Die Skabies ist heutzutage sehr gut behandelbar. Ähnlich wie bei Kopfläusen, Filzläusen und z.B. Geschlechtskrankheiten haftet ihr jedoch ein erhebliches Stigma (wer befallen ist, ist auch ein schmutziger bzw. sozial verachtenswerter Mensch) an. Man sollte diese Erkrankung als das Einschätzen, was sie ist: Behandelbar, ärgerlich, aber immer vollständig und gesamt zu behandeln.

Links

Siehe auch