Sinusknoten

Aus Familienwortschatz
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Der Sinusknoten wird auch als Keith-Flack-Knoten bezeichnet und gehört zum Erregungsbildungs- und Erregungsleitungssystem des Herzens.

Der Sinusknoten liegt in der Wand des rechten Vorhofs (Atrium), zwischen dem rechten Herzohr und der Einmündung der oberen Hohlvene (V. cava superior) und wird von den Rami nodi sinuatriales aus der rechten und der linken Koronararterie versorgt.

Als primäres Erregungsbildungszentrum bestimmt der Sinusknoten die Herzfrequenz, die physiologisch beim Erwachsenen bei 60-80 Schlägen pro Minute liegt. Deshalb ist er aus spezialisierten Herzmuskelzellen aufgebaut, die zur Spontandepolarisation, also zur autonomen Erregungsbildung befähigt sind. Es besteht keine sicher nachweisbare Verbindung zwischen dem Sinusknoten und dem weiteren Erregungsleitungssystem, vielmehr breitet sich die Erregung vom Sinusknoten radiär über die Arbeitsmuskulatur der Vorhöfe bis zum AV-Knoten aus. Die Erregungsleitung beträgt hierbei 0,6-1 m/s.

Das Erregungsbildungssystem des Herzens arbeitet zwar weitestgehend autonom, dennoch wird es vom vegetativen Nervensystem beeinflusst. Die Äste des Nervus vagus (Rami cardiaci) innervieren vor allem die Herzvorhöfe, wobei der rechte N. vagus zum Sinusknoten zieht und eine negative Chronotropie bewirkt. Fällt die Innervation durch den N. vagus aus, so steigt die Herzfrequenz auf etwa 100 Schläge pro Minute.


siehe auch

Elektrokardiogramm

Literatur

  • Thews G., Mutschler E., Vaupel P.: Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen. 5. Aufl., Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 1999. ISBN 3804716164
  • Schiebler, Schmidt, Zilles (als Hrsg.) und Arnold G. u. a. (Autoren): Anatomie. 7. korr. Aufl., Berlin: Springer Verlag, 1997. ISBN 3540618562