Trokar

Aus Familienwortschatz
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Der Trokar, gelegentlich auch noch Troikart (vom frz. trois-quarts), ist ein zweiteiliges chirurgisches Instrument. Er dient zum Durchschneiden oder -stoßen von Hautgewebe, um mit einer Optik oder Instrumenten in einer Körperhöhle einzugreifen (Operation) oder Flüssigkeiten zu transportieren (z. B. Drainage, Spülung). In der Minimal-invasiven Chirurgie werden scharfe oder stumpfe Trokare verwendet. Es kommen mehrere Instrumente gleichzeitig zum Einsatz. Der äußere Teil ist ein Rohr (= Tubus, Führungsrohr, Schutzhülle) mit einem Durchmesser von 5 bis 15 mm, in dem ein Stift (= Lanzette, Stilett) mit dreieckiger Spitze sitzt, mit dessen passgenauer Spitze die Öffnung der Hülle (Tubus) beim Einführen in den Körper verschlossen bleibt.

Funktionsweise

Die/der ÄrztIn hat nach dem Herausziehen des inneren Trokars aus dem Tubus die Möglichkeit, z. B. eine im Durchmesser genau passende Optik (Endoskop, Spiegelung, Laparoskop; inkl. Lichtquelle) durch den Tubus, z. B. in den aufgeblähten Bauchraum, einzuführen. Er kann sich dort umschauen, das OP-Gebiet genauer lokalisieren und/oder mit Greif-, Schneide- oder anderen Instrumenten innerhalb des Bauchraumes operieren. Mittels Elektronik kann die Optik auch an einen Bildschirm (etc.) angeschlossen sein. Während der Operation kann der Eingriff somit optisch überwacht werden.

Trokare sind heute entweder aus Titan, chirurgischem Stahl oder Kunststoff und werden als Einmal-Instrumente oder als mehrfach verwendbare Instrumente hergestellt. Ursprünglich dienten, insbesondere in der Veterinärmedizin, einteilige scharfe, metallene Trokare nur zum Durchstechen derber Hautschichten und konnte aus Neusilber, Silber und Hartkautschuk gefertigt sein.

Das Prinzip wird auch bei Punktionsinstrumenten verwendet, wenn nach der Punktion einer peripheren Vene aus der Kanüle der geschärfte Mandrin zurückgezogen und z. B. ein Zentraler Weg gelegt werden soll.

Aufbereitung, Lagerung

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Geschichte

Etwa 1985 wurde zum ersten Mal ein Lymphknoten im Becken mit der Schlüsselloch-Technik (MIC) in San Antonio, Texas, entfernt. 1990 wurde die erste Niere laparoskopisch entfernt.

In der Sammlung des Medizinhistorisches Museum der Charité, Berlin, liegt z. B. ein Harnblasen-Trokar nach Fleurant (Objekt-ID 11493).

Siehe auch

Weblinks