Cannabis

Aus Familienwortschatz
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Cannabis sativa ist eine Hanfart mit dem Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (Abk. THC). Der Wirkstoff fällt in Deutschland unter das Betäubungsmittelgesetz. Verwendung finden Bestandteile oder Extrakte der Pflanze als illegalisierte Droge (Marihuana, Haschisch, s. u.); als medizinischer Wirkstoff (Dronabinol) ist es inzwischen legal verkehrs- und verschreibungsfähig.

Andere Hanfarten dienen v. a. als Rohstofflieferanten (Fasern zur Herstellung von Kleidung, Papier etc.) und enthalten praktisch keine pharmazeutisch relevanten Wirkstoffe.


Kultur

Die Hanfpflanze zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschen. Sie wurde z.B. in China bereits vor mehr als 2000 Jahren als Heilmittel gegen verschiedenste Erkrankungen eingesetzt. Im Jahr 190 n. C. gab es einen Chirurgen, der zur Betäubung Haschisch oder Datura Stramonium (Stechapfel) einsetzte. Cannabis wurde zur Stärkung von Milz, Magen und Darm eingesetzt. Neben seiner eingesetzten Wirkung als Sedativum wurde es zur Verhütung einer Darmatonie nach schweren Erkrankungen benutzt.

Die Verwendung als psychoaktive Droge ist ebenfalls schon lange bekannt; verschiedene Naturreligionen setzten Cannabis in ihren Ritualen ein bzw. tun dies heute noch (z.B. buddhistischer Schamanismus in Tibet, Rastafari). Aktuell gibt es in Deutschland eine (nicht religiöse) Subkultur von Cannabiskonsumenten.

Darreichungsformen

  • Illegal wird Cannabis als Marihuana (getrocknete Blütenstände), Haschisch (gepresstes Harz der Blüte, mit oft höheren THC-Konzentration als die Blüten) und Haschischöl(höchste THC-Konzentration von bis zu 90% Wirkstoffgehalt) gehandelt. Diese Zubereitungen werden meist geraucht (Joint, versch. Wasserpfeifen), aber auch, vor allem bei der medizinischen Anwendung (z.B. in den 16 Bundesstaaten der USA, in denen Cannabis als pflanzliche Medizin wieder legal erhältlich ist), mit "Vaporizern" verdampft oder (seltener) gegessen ("Haschkekse", "space cake"), sowie als Tee getrunken.
  • Medikamente mit dem Wirkstoff Dronabinol gibt es als Tropfen oder Kapseln zur oralen Verabreichung und als alkoholische Lösung zur Inhalation.

Vor allem in der Palliativmedizin haben sich in letzter Zeit Cannabinoide etabliert. Das "besondere Wirkprofil mit einer coanalgetischen, antiemetischen und appetitsteigernden Wirkung ist bei vielen Patienten erwünscht. Zudem wirken sie stimmungsaufhellend und verbessern den Nachtschlaf", berichtet Dr. Birgit Kraft im Rahmen des aktuellen Update: "Chronischer Schmerz - alte Probleme, neue Konzepte" (14. Wiener Wiener Schmerzsymposium 26.2./27.2.2010).

Weblinks