Zensur

Aus Familienwortschatz
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Zensur beinhaltet alle Maßnahmen einer intervenierenden Instanz, die auf irgendeine Art oder Weise dazu führen, dass meinungsbildende Beiträge gar nicht oder nur verändert publiziert werden können[1] Dieser sehr weitgehenden Definition gehen in der Geschichte zwei Aspekte voran: im Mittelalter kontrollierten Instanzen (der Zensor) der katholischen Kirche alle Druckerzeugnisse vor einer Druckgenehmigung (dem Imprimatur). Seither werden generelle staatliche Maßnahmen zur Kontrolle des Inhalts von Druckerzeugnissen Zensur genannt. Ein wichtiger Fortschritt demokratischer Systeme war dann die Abschaffung der Zensur des absolutistischen Staates.[2]

Korrekturen, Redaktioneller Prozess

Oft beklagen Lesende oder Teilnehmer, deren Beitrag in einem Wiki teilweise oder vollständig gelöscht wurde, „Zensur“! Allerdiings ist unabhängig davon, ob ihre sachbezogene Kritik im Einzelfall berechtigt ist oder nicht - das noch keine Zensur. Die Wikipedia gibt z. B. zur Zensur in ihrem Artikel an, es sei „ein Verfahren eines Staates bzw. einer einflussreichen Organisation oder eines Vertreters davon, um durch Medien vermittelte Inhalte zu kontrollieren, unerwünschte Aussagen zu unterdrücken bzw. dafür zu sorgen dass nur erwünschte Aussagen in Umlauf kommen.“

Wenn im Redaktionellen Prozess der Artikelentstehung ein Text eklatante Schwächen hatte, zum Beispiel in Sachen Neutralität oder Relevanz, dann kann er gestrichen oder verändert werden. Neben den schnellen Links ist das eine zentrale Besonderheit eines Wikis gegenüber einer Zeitung oder einem Buch.

Was die Wiki-Teilnehmenden dabei machen, ist nichts anderes, was wohl in allen anderen Medien auch geschieht: sie bestimmen gemeinsam ihren Inhalt selbst. Der Inhalt kann anderswo auch veröffentlicht werden - muss es aber nicht. Niemand käme auf die Idee, einen Artikel an eine bekannte „Zeitung“ mit vier Buchstaben zu schicken und bei Nichtabdruck „Zensur der .....-Zeitung“ zu schreien. Dort bestimmt die Redaktion, was erscheint. Und ein Wiki bestimmt selbst, was darin steht. Dazu gibt es die Korrekturmöglichkeiten.

Quellen

  1. Nadja Brauhardt, Die Entwicklung der Zensur im deutschen und chinesischen Recht und daraus folgende ökonomische Auswirkungen, Seite 4. Medienrechtliche Schriften Herausgegeben von Prof. Dr. Frank Fechner Institut für Rechtswissenschaft an der TU Ilmenau, Band 2, Universitätsverlag Ilmenau 2007, ISBN 978-3-939473-10-7
  2. Meyers Lexikon, Stichwort Zensur. Vergleiche Pressefreiheit

Literatur

  • Klaus Schubert, Martina Klein: Das Politiklexikon, Bonn, Dietz, 2006 - 4. Auflage.

Weblinks


vgl. Wikipedia: "Zensur (Informationskontrolle)"



Siehe auch

  • Note; Schulnoten werden auch Zensuren genannt (allerdings im Sinne eines kurzen Lobs oder einer Kritik)