Moral-Hazard-Phänomen
Als Moral-Hazard-Phänomen wird z. B. im Gesundheitswesen die Nutzung medizinischer Versorgungsangebote beschrieben, wenn Menschen als Kassenmitglieder alles in Anspruch nehmen, was es umsonst oder erheblich günstiger gibt, als wenn jede/-er selbst dafür den echten Preis bezahlen müsste. Wer für den Versicherungsschutz Beiträge leistet, sieht das als sein Recht an - relativ unabhängig von der sachlichen Notwendigkeit.
Die Befürworter von Zuzahlungen im Krankheitsfall unterstellen deshalb, dass die Zuzahlungen zur Vermeidung von Verschwendung beitragen können. Diese Annahme hat sich inzwischen durch viele Studien und Experimente als ineffektiv gezeigt, weil die Selbstbeteiligungen letztlich die Gesamtkosten dadurch in die Höhe treiben, weil betroffene Patienten Arztbesuche verschieben, Medikamentenpackungen strecken oder Therapien ganz abbrechen. Die kurzfristigen Einsparungen führen mittel- und langfristig zu erheblichen Kosten durch (vermeidbare) Komplikationen.
Belege für die angeblich positiven Steuerungswirkungen der Zuzahlungen stehen bisher aus.
Siehe auch
Weblinks
- Moral Hazard, Adverse Selektion - Artikel bei Wikipedia