Protozoen

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Protozoen (Einzahl: Protozoon) oder Urtiere ist eine veraltete Bezeichnung für aufgrund ihrer Lebensweise als tierisch angesehene Einzeller, die keine Zellwand, aber im Gegensatz zu Bakterien einen Zellkern besitzen. Nach neuerer Auffassung stellt man die Protozoen daher zusammen mit anderen kernhaltigen Einzellern in ein eigenes Reich der Lebewesen, nämlich ins Reich der Protista.

Heute weiß man, dass dem Begriff "Protozoen" ebenso wenig Realität zukommt wie den Begriffen "Amöben" oder "Flagellaten", da die Einteilung hauptsächlich aufgrund von ins Auge springenden Merkmalen, dem so genannten Habitus getroffen wurde. Dennoch wird er in der Medizin in dieser Form weiterhin benutzt.

Folgende Arten von Protozoen werden morphologisch unterschieden:

  • Geißeltierchen (Flagellaten): Flagellaten sind Mikroorganismen, die sich durch eine oder mehrere Geißeln fortbewegen. Diese Geisseln bestehen aus kleinen Röhrchen (Mikrotubuli) Beispiele: Augentierchen, Euglena (Zwischenform zur Tierwelt). Als Krankheitserreger treten auf: Trichomona vaginalis (urogenitale Trichomonose), Trypanosoma brucei gambiense und Trypanosoma brucei rhodesiense (Schlafkrankheit)
  • Wurzelfüßler (Rhizopoden): Sie sind farblose Protoplasmatröpfchen ohne feste Zellwand und bestehen aus einem körnigen, dünnflüssigen Plasma. Sie führen Kriechbewegungen aus, wobei lappenförmige oder verzweigte Zellausstülpungen entstehen, in die das ganze Zellplasma hineinströmen kann, die aber nach Rückfließen des Plasmas in die Zelle wieder eingezogen werden können. Diese vorübergehenden Plasmaausstülpungen bezeichnet man als Scheinfüßchen, die dadurch mit dauernder Gestaltveränderung verbundene Bewegung amöboide Bewegung. Charakteristische Süßwasservertreter dieser Gruppe sind die Wechseltierchen oder Amöben. Als Krankheitserreger treten auf: Naegleria fowleri (Amöben-Meningenzephalitis)
  • Wimpertierchen (Ciliaten): Gemeinsamkeit dieser Mikroorganismen ist der Besitz eines Wimpernkleides der eine Fortbewegung ermöglicht.
  • Sporentierchen (Sporozoen): Diese Organismen nehmen über ihre Zelloberfläche gelöste Nahrungsstoffe auf. Ihr Name rührt von der Sporenbildung her, einer dauerhaft überlebensfähigen Fortpflanzungsform. Bekannter Vertreter ist der Malaria-Erreger der über die Fiebermücke (Anopheles) den Menschen befällt. Ebenfalls bedeutsam ist Toxoplasma gondii, es löst die Toxoplasmose aus.

Von den etwa 40.000 beschriebenen "Protozoen-Arten" sind etwa 8000 Parasiten, von denen wiederum etwa 70 beim Menschen parasitieren. Nur etwa 40 Infektionen durch Protozoen können auch eine Krankheit hervorrufen.

Weblinks und Quellen


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