Fasten

Aus Familienwortschatz
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Das Fasten ist eine Form des Umgangs mit dem eigenen Essen, also den Essgewohnheiten von Nahrungsmitteln und Getränken. Meistens handelt es sich um eine verminderte Nahrungsaufnahme nach diätetischen, eigenen oder religiösen Regeln. In seiner konsequentesten Form ist es der vollständige zeitlich befristete Nahrungsverzicht, eine freiwillige Form des Hungerns. Weltweit verbreitet sind mildere Fasten-Formen, die jahreszeitlich eingehalten werden. Damit werden Vorstellungen der inneren, aber auch der körperlichen Reinigung verbunden. Dass Fasten zur Entschlackung beiträgt, ist wissenschaftlich jedoch nicht erwiesen. Wenn wir hungern, greift der Körper automatisch auf vorhandenen Fettspeicher zurück. Auch bei diesem Fettabbau entstehen im Körper und den Zellen die üblichen Stoffwechselprodukte, die evtl. über Leber und Nieren ausgeschieden werden.

Im übertragenen Sinn kann es sich auch um Elemente der Zurückhaltung und der Askese in anderen Lebensbereichen handeln.

Wird nur eine bestimmte Art der Nahrung – beispielsweise Fleisch – oder ein Genuss- oder Suchtmittel (vorübergehend) weggelassen oder eingeschränkt, spricht man von Enthaltsamkeit oder Abstinenz (z. B. Nikotin, Schokolade). Fisch- und Gemüsesuppen gelten als die klassischen Fastenspeisen.

Fasten und die Religionen

Im Christentum gibt es seit dem vierten Jahrhundert für die Wochen vor Ostern verschiedene Traditionen im Zusammenhang mit der individuellen Buße und Besinnung. Dieser Zeitraum leitet sich dort aus mehreren Bibelstellen her - vor allem aus der Gebets- und Fastenzeit, die Jesus nach der Taufe im Jordan auf sich nahm. Im Alten Testament wird berichtet, dass auch Moses während seines Aufenthalts auf dem Berg Sinai 40 Tage keine Nahrung und Getränke zu sich nahm. Im letzten Jahrhundert durften die Erwachsenen in streng katholischen Gegenden kein Fleisch, keine Eier, keine Milch und keine Milchprodukte essen. Das Kirchenrecht erlaubte allerdings Fleischspeisen und eine Sättigung am Tag.

Der 40-Tage-Zeitraum ist ein alter Brauch im Zusammenhang mit der Trauer nach einem Todesfall in der engen Familie, der nicht unbedingt mit Judentum oder Christentum und später dem Islam zusammenhängt.

Das Fasten hat in vielen Weltreligionen einen Platz im Rahmen des religiösen Lebenswandels. Die evangelische Kirche kennt das Fasten außer an Karfreitag in dieser Form nicht, veranstaltet aber etwa seit 1980 die Aktion "7 Wochen Ohne". Die Teilnehmer verzichten freiwillig auf geliebte Dinge, beispielsweise auf Alkohol oder Süßigkeiten, aber auch auf Angewohnheiten wie Fernsehen. Zum Teil wird der ersparte Betrag für andere wohltätige Zwecke gesammelt.

Gewichtsreduktion

Viele Menschen fasten alljährlich auch ohne christliche Motive um Winterspeck oder überflüssige, belastende Pfunde loszuwerden. Dabei sollte allerdings der YoYo-Effekt beachtet werden. Der Körper stellt sich auf die geringere Kalorienzufuhr ein, so dass man nach dem Fasten bei der Rückkehr zur normalen Ernährungsgewohnheit umso schneller wieder eine schwer steuerbare Gewichtszunahme folgt.

Weblinks

Siehe auch