Iritis

Aus Familienwortschatz
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Definition

Die Iritis (Iris = Regenbogenhaut Itis = entzündliche Veränderung) ist eine Entzündung der Regenbogenhaut des Auges. Da die Iris zu den mittleren Augenhäuten zählt, sind diese oft mit betroffen. In diesem Falle spricht man dann von einer Uveitis (Uvea = mittlere Augenhaut Itis = entzündliche Veränderung). Desöfteren spricht man auch von einer Uveitis anterior bei der die Uvea, hauptsächlich die Iris und der Ziliarmuskel betroffen sind.

Ursachen

Als Ursachen für eine Iritis sind meist vorhergegangene Infektionskrankheiten zu nennen, wie zum Beispeil:

Dabei ist die Entzündung der Iris nicht unmittelbar mit der Infektion der Erreger zu sehen. Auch befallen die Bakterien nicht die Iris. Die Ursache liegt also in der Erstinfektion von den Bakterien, woraufhin das Immunsystem aktiviert wird. Ist die Kaskade der Immunaktivierung nach einer gewissen Zeittoleranz abgeschlossen, reagiert die Iris entzündlich auf diesen Prozess. D.h. die Iris gibt nur eine Art "Antwort" auf die körperliche Reaktion. Unter diesen Umständen ist es auch unmöglich nach den verursachenden Erregern in der Iris, mittels Abstrich zu diagnostizieren, da die Bakterien an einer ganz anderen Stelle des Körpers aktiv sind. Oft ist auch der Fall gegeben dass keine Krankheitsursache mehr diagnostiziert werden kann, da die Erreger bereits vernichtet worden sind und keine Immunreaktion mehr nötig sind. Oft sind aber auch Rheumatische Erkrankungen oder Autoimmunreaktionen für eine Iritis verandwortlich. Beispiele Dafür sind:

  • Arthritis (Gelenkentzündung),
  • Morbus Bechterew,
  • Tenosynovitis (Sehnenscheidenentzündungen),
  • Enthesiopathie (Entzündung der Sehnenansätze), sowie
  • Wirbelsäulenentzündungen und rheumatisches Fieber.
  • Morbus Still (frühkindliche Polyathritis)

Aber auch einige Herpes Viren können eine Iritis Verursachen. Dazu gehören:

  • Herpes Zoster (mit Gesichts - und Augenbefall),
  • Herpes simplex Var. A und
  • Epstein - Barr - Erreger.

Andere Krankheiten, die des Öfteren mit der Iritis in Verbindung gesetzt werden sind die Toxoplasmose und die Sarkoidose (Morbus Boeck).

Symptome

Die Symptomatik ist unterschiedlich ausgeprägt, je nachdem wie viele Augenschichten betroffen sind. Jedoch sind bei eine Iritis eine starke Lichtempfindlichkeit, Fremdkörpergefühl, Schleier vor dem Auge, tränende Augen, Rötung und Schmerzen zu verzeichnen. Verlagert sich die Entzündung in die hinteren Augenanteile (Posteriore Uveitis oder Panuveitis) kommt es zu einem Mangel der Sehschärfe. Dies äußert sich meist in einem gemindertem Visus (Visus = Sehstärke) und oder "Wölkchensehen". Tritt die Iritis im Zusammenhang mit einer Wirbelsäulenerktankung auf Verläuft die Ivitis meist akut (Akutverläufe der Iritis sind in 75% der gesamtfälle zu verzeichnen) und unter starken Schmerzen mit erheblicher Sehminderung und Rötung. Sie ist in diesem Falle also nicht Zeitversetzt. Auch kann eine längere Entzündung eine Verklebung der Linse und der Iris herbeiführen, welches dann zu einer chronischer Sehverminderung führen kann oder einem Sekunndärglaukom (Grüner Star, der sich als Folge einer Grunderkrankung ergibt). Die Iritis kann auch vorläufig asymptomatisch verlaufen, was häufig bei Kindern mit rheumatoiden Erkrankungen vorkommt. Der entzündliche Prozess muss generell nicht nur einseitig vorhanden sein, sondern kann auch bei beiden Augen auftreten.

Diagnostik

Zur Diagnostik gehört zunächst einmal die Anamnese, um eventuelle Vorerkrankungen im Gespräch mit dem Patienten zu erfahren, sowie die äußerliche Inspektion. Zur weiteren Diagnostik gehört die Untersuchung mit der Spaltlampe. Dabei kann der Ophthalmologe die vorderen und mittleren Augenhäute, sowie den gesamten hinteren Teil des Auges beleuchten und somit gründlich inspizieren. Auch gehört die Fundusskopie (Fundus = Augenhintergrund d.h. Augenhintergrundsspiegelung)dazu. Bei der insbesondere krankhaft veränderte Teile des Auges sichtbar gemacht werden können. Der Ophthalmologe kann dadurch auch die genaue Begutachtung des Augenhintergrundes vornehmen, sowie die dazugehörigen Blutgefäße. Auch gehört zur Untersuchung die sog. Tonometrie (tonos = Druck metron = Maß). Damit kann man den Augendruck ermitteln, um ein eventuelles Sekundärglaukom auszuschließen. Dies funktioniert über direkten Kontakt zwischen Auge und Messgerät, weshalb eine Betäubung des Auges notwendig ist. Auch sollte der Augendruck über ein Tagesprofil gemessen werden, da die Druckverhältnisse über den Tag hinweg Schwankungen unterworfen sind. Bei der Iritis ist es auch wichtig einen Abstrich vom Auge zu machen, damit eine Bakterienkultur angelegt werden kann, um eventuelle Erreger ausfindig zu machen. Hinzu kommt bei der Suche nach einer Erstdiagnose die Ermittlung der Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG), da dies oft richtungsweisend für Vorerkrankungen sein kann. Leider kann nur bei der Hälfte der Betroffenen überhaupt eine Grunderkrankung diagnostiziert werden, woraufhin die Therapie nur symptomatisch reagieren kann ohne die Ursache behandeln zu können.

Therapie

Zunächst einmal versucht man die Iritis mit Antiphlogistika (entzündungshemmende)und kortisonfreien Salben und Tropfen zu therapieren. Oft werden jedoch gleich kortisonhaltige Augensalben verabreicht. Auch ist es absolut wichtig ein Mydriatikum (Pupillen erweiterndes Medikament) zu verabreichen, damit es nicht zu den oben genannten Verklebungen kommet zwischen der Iris und der Linse. Bei extremen Regenbogenhautentzündungen sind hohe Kortisongaben in Tablettenform unumgänglich, sowie eine Kortisoninjektion unter die Tunica conjunctiva (Bindehaut). Bei schubartig verlaufenden Erkrankungen der Iris gibt man kortisonhaltige Präparate dauerhaft und gering dosiert, um Rezidive zu dezimieren oder ganz zu verhindern. Liegt die Ursache bei einer bakteriellen Infektion, so verabreicht man ein Antibiotikum.

Literatur

  • Anatomie Text und Atlas / 9. Auflage / Verlag: Urban & Fischer
  • Pschyrembel/ 359. Auflage / Verlag: Walter de Gruyter Berlin
  • Pflege Heute / 4. Auflage / Verlag: Urban & Fischer

Externe Links