1.8 Sozialpsychologie

Aus Familienwortschatz
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Begriffserklärung

Sozialpsychologie beschäftigt sich mit dem Verhalten des Menschen in der Gruppe. Eine Gruppe besteht immer aus mindestens zwei Personen. Das Verhalten des Einzelnen zeichnet sich durch verbale Kommunikation und Interaktion, nonverbale Kommunikation und Normen und Rollen aus.


Verbale Kommunikation und Interaktion

Bei der verbalen Kommunikation gibt es immer einen Sender und einen Empfänger. Sie macht nur 7 % der gesamten Kommunikation aus und ist gekennzeichnet durch das, was man sagt.

Somit eignet sich Fernsehen nicht besonders Wissen zu übermitteln, da man sich fast nur auf die Bilder konzentriert und einprägt. Besser wäre in dieser Hinsicht das Radio. Wenn du dir eine Nachrichtensendung anschaust, weißt du am nächsten Tag meistens nur mehr in groben Zügen die Inhalte, ganz genau weißt du aber welche Kleidung der Moderator getragen hat. Aus diesem Beispiel ist ersichtlich, dass man wirklich nur 7% der gesamten verbalen Kommunikation bewusst wahrnimmt.

Interaktion ist mehr als Kommunikation. — Beeinflussung des Empfängers durch Meinungen (z.B. auch Medien).

Nonverbale Kommunikation

====="Man kann nicht nicht kommunizieren."===== (Paul Watzlawick)


Sobald ein Mensch den Raum betritt, findet Kommunikation ohne Worte statt, alleine durch den Gang, die Gestik, Mimik und dem Blickkontakt. Jeder hat schon erlebt, wie unangenehm ein lascher Händedruck sein kann, in diesem Moment hat man schon unbewusst ein Urteil gefällt. Nonverbale Kommunikation beinhaltet, wie man etwas sagt. Sie ist die wichtigste Form der Kommunikation, sie macht 93 % der Kommunikation aus.


Gestik

Gestik unterstreicht unsere Emotionen und zeigt unserem Gegenüber unser derzeitiges Befinden, z.B. wenn wir uns ärgern und zusätzlich mit den Fäusten auf den Tisch schlagen, werden wir vielleicht eher ernst genommen.


Mimik

Mit Mimik wirkt man glaubwürdiger, sie ist trainierbar, man kann jedoch Emotionen vortäuschen, z.B. Schauspieler können auf „Knopfdruck“ weinen.


Blickkontakt

Der erste Kontakt zwischen zwei Menschen ist der Blickkontakt, z.B. beim Flirten. Sobald dieser erwidert wird, kannst du dir der Aufmerksamkeit deines Gegenüber sicher sein.

Normen und Rollen

Jeder Mensch, der sich in der Gruppe befindet, übernimmt automatisch eine Rolle, ob er will oder nicht (das findet oftmals unbewusst statt). Die einzelne Rolle wird durch Normen bestimmt (Gesellschaft, Kultur, Erziehung). Das typische Beispiel dafür ist die Familie, Vater – Mutter – Kind. Dieses Rollenspiel wird schon in der Kindheit trainiert. Für eine Gruppe sind Rollen und Normen unverzichtbar, ohne diese funktioniert eine Gruppe nämlich nicht. Es kann auch eine Einzelperson verschiedene Normen und Rollen verkörpern.


zum Beispiel: Wenn eine Frau ein Kind bekommt übernimmt sie automatisch die Rolle der Mutter. Sie unterliegt sofort einer bestimmten Norm in der Gesellschaft. Jeder hat ein bestimmtes Bild vor Augen, wie eine Mutter zu funktionieren hat. Gleichzeitig hat sie aber ihre Rolle in der Partnerschaft weiterzuführen, der Mann erwartet meist, dass sie sich ihm gegenüber nicht als Mutter sondern als begehrenswerte Frau verhält. Wenn die Frau/Mutter/Partnerin dann auch noch ins Berufsleben zurückkehrt, nimmt sie sich weiteren Rollen an, wie z.B. Arbeitskollegin, Angestellte... Im Privatleben wird sie wahrscheinlich auch noch die Rolle einer Freundin haben.

So erfordert jede Lebenssituation eine bestimmte Rolle.





Literaturverzeichnis

Weiterführende Literatur

  • Brückner, Peter: "Zur Sozialpsychologie des Kapitalismus. Sozialpsychologie der antiautoritären Bewegung I", Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt Main, 1972