Alterssurvey

Aus Familienwortschatz
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Der Alterssurvey (auch: Deutscher Alterssurvey oder DEAS) ist eine umfassende Untersuchung der „zweiten Lebenshälfte“, des mittleren und höheren Alters von Erwachsenen (engl. Survey = Umfrage). Es handelt sich hierbei um eine bundesweite, repräsentativ angelegte Befragung von Personen im Alter zwischen 40 und 91 Jahren, die seit 1996 mehrfach vom Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA, Berlin) durchgeführt wurde. Alle seine Ergebnisse oder Angaben beruhen auf Selbstauskünften der Befragten und nicht auf objektiven Messungen (Umfrage).

Der Alterssurvey wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.

Im Jahr 2002 wurde erstmals auch eine Stichprobe nicht-deutscher Personen befragt.

Ältere Arbeitnehmer

Das Berufsleben von immer mehr älteren Menschen verlängert sich sie werden in einem doppelten Sinne "Ältere Arbeitnehmer". Denn zwischen 2002 und 2008 stieg das faktische Renteneintrittsalter von 62 auf 63 Jahre. Allerdings ist das damit verbundene Vorurteil über die Leistungsfähigkeit "Älterer Arbeitnehmer" keineswegs aus der Welt. Denn im selben Zeitraum nahm zwar die Zahl derer deutlich zu, die auch nach ihrem 60. Geburtstag einer Arbeit nachgehen. Ihr Anteil stieg auf heute insgesamt 33 Prozent. Aber der Anteil der nicht beschäftigten oder Arbeitslosen in dieser Gruppe steigerte sich gleichzeitig noch deutlicher. Dabei gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen Männern und Frauen, die zu einem geringeren Prozentsatz vollzeitig berufstätig sind..

Finanzen

Rund 60 Prozent aller älteren Menschen bezeichnen ihre finanzielle Lage als gut oder sehr gut. Allerdings wächst die Zahl derer, die sich vor gravierenden Einschnitten fürchten. Fast jeden Dritte hat Angst vor einem deutlich sinkenden Lebensstandard.

Pflege in der Familie und Ehrenamt

Die Studie zeigt, dass sich viele Menschen dabei engagieren. Jeder Dritte zwischen 40 und 65 Jahren kümmert sich bereits in irgend einer Weise um einen pflegebedürftigen Angehörigen (jünger oder älter). Deutlich ist dabei die höhere Quote der pflegenden Frauen. Insgesamt ist der Zeitaufwand für die Pflegetätigkeit mit durchschnittlich 81 Stunden pro Monat wesentlich höher als der für die (Enkel-) Kinderbetreuung mit 41 Stunden im Monat.

Von den (noch) Berufstätigen muss ungfährt jeder sechste Beruf und Pflege verbinden. Neben seiner Berufstätigkeit hilft sie/er einem hilfs- oder pflegebedürftigen Menschen. In jedem dritten Fall handele es sich bei den Hilfs- oder Pflegebedürftigen um einen nahen Angehörigen. Die derzeitige Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) sieht sich gerade durch diese Zahlen in ihren Gesetzgebungsplänen für eine neue Familienpflegezeit bestätigt. „Auch wenn sich das Familienbild gewandelt hat – der Zusammenhalt bleibt“, so die Ministerin. Ihr Konzept, das sie in diesem Jahr umsetzen will, sieht vor, dass Arbeitnehmer bis zur Dauer von einem halben Jahr für drei Viertel ihres Gehaltes nur 50 Prozent arbeiten können. Nach Ablauf der Pflegezeit müssten sie dann wieder voll arbeiten, bei weiterhin zunächst nur drei Viertel des Lohns.


Die höchste Quote von sonstig ehrenamtlich Tätigen unter den 40- bis 85-Jährigen findet sich, insgesamt auf niedrigem Niveau, bei den Sportvereinen (knapp vier Prozent), danach folgen gesellige Vereinigungen und kirchliche bzw. religiöse Gruppen (jeweils zwei Prozent) sowie die wohltätigen Organisationen (ein Prozent).

Literatur

  • C. Tesch-Römer, H. Engstler und S. Wurm (Hrsg.): Altwerden in Deutschland. Sozialer Wandel und individuelle Entwicklung in der zweiten Lebenshälfte. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 2006.

Siehe auch

  • Pflegezeit (aufgrund vom Pflegezeitgesetz seit Juli 2008)

Weblinks