Aspiration (pulmonal)

Aus Familienwortschatz
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Aspiration eines Bariumbreischlucks

Unter einer Aspiration versteht man das "Einatmen" oder Eindringen von Flüssigkeiten, Objekten (z.B. Kinderspielzeug) oder Substanzen (z.B. Nahrung) durch die Stimmritze in die unteren Atemwege. Dies führt zunächst einmal zu einem starken Hustenreiz, zu einer Reizung der Atemwege sowie im schlimmsten Falle zur teilweisen oder gar kompletten Verlegung der Atemwege mit daraus resultierender, evtl. lebensbedrohlicher Störung des Gasaustauschs (Ersticken). Eine Aspiration ist häufig die Ursache einer Pneumonie (Lungenentzündung).

Im Rahmen einer Beatmung mittels Tubus oder Maske kann es durch Druckverschiebungen in den Oberbauch zum plötzlichen Entweichen von Gasen aus dem Magen kommen. Im Bypass kommt es mitunter zum Aufsteigen von Mageninhalt in den Nasen-Rachenraum. Ist der Patient nicht bei Bewusstsein, kann die anschließende Inspiration den hochgestiegenen Mageninhalt in die Bronchien verschieben. In besonders schweren Fällen spricht man auch vom "Mendelson-Syndrom".

Nächtliche Aspiration von Magensaft ist eine, gelegentlich auch übersehene, mögliche Ursache einer chronischen Atemwegserkrankung.

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Kontrollaufnahme nach 2 Monaten
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Darstellungen der Hauptbronchen und kleineren Nebenbronchien nach Aspiration von einer bariumhaltigen Substanz nach Breischluckversuch

Ursachen

z.B. bei Schädigung von Hirnnerven, die die Gesichtsmuskulatur versorgen oder den Schluckakt steuern
  • Bewußtseinsstörung, die die Nahrungsaufnahme erschwert
  • unbemerkte Ansammlung von Nahrungsresten im Mundraum, die im Liegen in den Rachen gelangen
  • ungeeignetes Spielzeug für Babys bzw. Kleinkinder (kleine oder sich lösende Teile, Weichgummi)
  • hastiges Essen
  • falsche Platzierung einer Magensonde oder deren (unbemerkte) Lageveränderung,
z.B. durch Erbrechen

Maßnahmen

  • Patienten nach vorne beugen und zu kräftigem Husten anhalten; führt dies nicht zum Erfolg, dann
  • ggf. Heimlich-Handgriff anwenden.

Je nach Schweregrad und Symptomatik können weitere Maßnahmen nötig sein:

  • evtl. Versuch der Extraktion (Entfernung) eines Fremdkörpers im Rachen/Kehlkopfbereichs manuell oder mittels Absaugung, Laryngoskop und Magill-Zange
  • ggf. Bronchoskopie mit Fremdkörperbergung oder Lavage (Spülung)
  • In seltenen Fällen ist eine operative Entfernung des Fremdkörpers nötig.
  • Sauerstoffinsufflation
  • ggf. Intubation mit assistierter oder kontrollierter Beatmung
  • beim Auftreten einer Pneumonie Antibiotikatherapie


siehe auch

Aspirationsprophylaxe, Schluckstörungen


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